Gerade lässt der Kehraus noch die letzten Jecken tanzen, morgen ist dann auch schon der ganze Spaß wieder vorbei und mit dem Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Dabei war doch gestern erst noch Weihnachten, oder?

Mir kommt es so vor, als ob die Zeit immer noch schneller vergeht. Vor allem, wenn man schaut, wann bestimmte Alben veröffentlicht wurden oder wie lange diverse Bands schon touren. Back in Black von AC/DC wurde 1980 veröffentlicht, Iron Maidens The Number of the Beast ist von 1982 und Judas Priests legendäre Painkiller-Scheibe ist von 1990 – „gerade erst“ veröffentlicht, aber dann doch schon 31 Jahre auf dem Buckel…

Wishbone Ash feiern gerade ihr 50-jähriges Live-Jubiläum. Uriah Heep und Nazareth sind ganz vorne mit dabei. Der „Prince of Darkness“ – Ozzy Osbourne – hat vor kurzem auch sein neuestes Album veröffentlicht und dabei illustre Gaststars wie Tom Morello und sogar Sir Elton John mit an Bord. Zwar an Parkinson erkrankt, möchte er im Herbst 2020 dennoch die schon mehrfach verschobene Tour zusammen mit Judas Priest durchziehen. Wenn man sich die Langlebigkeit und das Durchhaltevermögen dieser Bands und Musiker anschaut, muss man schon ehrfürchtig den Hut ziehen. Mehr noch: Man muss sich freuen, dass es sie noch gibt!

Wenn man angesichts dieser erfreulichen Tatsache denkt, es wäre alles in Butter, kommt so etwas wie das Corona-Virus daher! Italien lässt Touristen teilweise nicht mehr ausreisen, der Karneval in Venedig wurde sogar abgesagt und immer öfter sieht man Menschen mit Mundschutz durch die Gegend rennen. In Berlin wird diskutiert, ob die ITB abgesagt werden soll. Da tut es gut, wenn es Dinge gibt, die noch normal laufen.

Gar keine Angst vor dem Virus hat zum Beispiel Roland. Er bestreitet den Artikelteil der März-Ausgabe mit seinen Konzertberichten fast allein. So war er z.B. beim gemeinsamen Konzert von Sabaton und Apocalyptica, im Musikkabarett Reis against the Spülmaschine, beim Gewandhausorchester und dem Hochschulsinfonieorchester und Hochschulchor der Leipziger Musikhochschule. Auch Wolfgang Giese hat sich kurz heraus getraut und im hohen Norden Vincent Herring aufgesucht.

In das aktuelle Rock Classics Sonderheft über Queen haben gleich Ingo UND Norbert ihre Nasen gesteckt – und sind zu ziemlich ähnlichen Einschätzungen gekommen. Zu guter Letzt hat Norbert seiner 25 Years after-Kolumne ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Dieses Mal geht es um die Christen-Rocker Split Level.

Ich lasse nun Virus Virus sein, schenke mir eine Halbe Bier ein, genieße die aktuelle Ausgabe von MAS und lasse es mir gut gehen. Dass das Sinn machen könnte, lässt das Buch von Professor Stefan Kölsch vermuten, der noch ganz anderen Krankheiten mit Musik zu Leibe rücken will.

Na dann: Prost!

Euer Stefan