A. A. Williams

As The Moon Rests


Info
Musikrichtung: Post Rock / Indie Rock

VÖ: 07.10.2022

(Bella Union)

Gesamtspielzeit: 61:30

Internet:

https://www.aawilliamsmusic.com/
https://bellaunion.com/
https://www.pias.com/


Songs From Isolation, so lautet der Titel der letztjährigen Produktion von A.A. Williams. Das war die zweite Platte der Singer/Songwriterin aus London nach ihrem Debüt. Neun Coverversionen bekannter und weniger bekannter Songs stellte sie vor.

Nun gibt es eine weitere Platte, As The Moon Rests lautet der Titel. Dieses Mal hat die Multi-Instrumentalistin alle elf Songs selbst geschrieben. Und begleitet wird sie dieses Mal von Bass und Schlagzeug. Und sogleich der Auftaktsong, "Hollow Heart" legt mit einer härteren Gangart vor. Verzerrte Gitarren, kraftvolle Drums, das atmet ja fast schon einen Hauch von Bands wie Evanescence bei deren langsamen Titeln.

Und balladesk geht es dann auch weiter, mit einem dezenten Hauch von Düsternis belegt, und auch ein wenig melancholisch und schwermütig zieht sich die Musik wie schwerer Ballast durch die Songs. Die Hauptrolle spielt jeweils eine breite Klangwand verzerrter Gitarren, dazwischen singt Williams mit gefühlvoller und eher sanfter Stimme und sorgt damit für einen Gegenpol.

Worum es im Einzelnen thematisch geht, kann durch das Studium der Texte im beigelegten Booklet in Erfahrung gebracht werden. Nun, es sind nicht unbedingt die schönen Dinge des Lebens, die hier angesprochen werden. (All I've done, for nothing, and I never did see hate enveloping me.) Diese Dramatik drückt sich auch in der Musik aus, und somit kann man sicher auch vorstellen, was geschähe, wenn sich der Mond ausruhen würde. (Albumtitel)

Einigen mag es eventuell missfallen, dass durchweg eine recht einheitliche Stimmung herrscht, eine Stimmung, die sich durch das ganze Album zieht, und diesen Personenkreis möglicherweise langweilen könnte, doch andererseits ist das Ganze, im Stück genossen, sicher eine wuchtige Darstellung, die durchaus imponieren kann. Nun, und wenn sich dann String Arrangements wie auch "Shallow Water" einschleichen, dann wird die Düsternis ein wenig zarter und weniger bedrohlich in ihrer Intensität, obwohl der Text auch nicht unbedingt fröhlicher Natur ist. (And in the end all was lost, I'll console myself, and in the end it all meant nothing.)

Ein wichtiger Faktor ist sicher die Stimme der Künstlerin, die im Grunde genommen Aufmerksamkeit erhascht durch ihre besondere Art, von ganz zart bis hin zu gedehnten Lauten und mitunter orientalisch wirkendem Ausdruck, hier bei "For Nothing". Wie ich bereits schrieb, steht dazu als Gegensatz der meist wuchtige Sound, der tief in die Magengrube zielen kann. Langgezogene Passagen bewirken ihr Übriges, und so kann man rasch kleben bleiben in dieser Stimmung, die durchaus auch schöne Momente ausstrahlt. Im Übrigen tanzt ""Ruin (Let Go)" aus der Reihe, schwebt dieser Song doch eher dahin, getragen von den Klängen einer akustischen Gitarre und tupfenden Keyboards.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Hollow Heart
2 Evaporate
3 Murmurs
4 Pristine
5 Shallow Water
6 For Nothing
7 Golden
8 The Echo
9 Alone Into The Deep
10 Ruin (Let Go)
11 As The Moon Rests
Besetzung

A.A. Williams (voice, piano, keyboards, guitar, string arrangements)
Thomas Williams (bass guitar, add. backing vocals)
Geoff Holroyde (drums)
The Mayfield Ensemble (strings)



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