Jackie Wilson

Body And Soul + You Ain't Heard Nothing' Yet


Info
Musikrichtung: R&B/Pop

VÖ: 25.09.2020('61/'62)

Soul Jam/Inakustik (Brunswick)

Gesamtspielzeit: 78:51

Internet:

https://www.in-akustik.de/de/


"Reet Petite" - das ist genau der Song, der den von 1934 bis 1984 lebenden Rhythm & Blues-Sänger Jackie Wilson aus Detroit wieder in das Gedächtnis von Musikliebhabern rief. Das war posthum im Jahre 1986. Doch echte Musikliebhaber dürften ihn sicher nicht vergessen haben für sein Schaffen und seinen Verdienst um die Musik. Schließlich gilt er als einer der Vorreiter und Wegbereiter für den späteren Soul.

Auf dieser aktuellen CD befinden sich zwei LPs, die 1961 und 1962 für das Plattenlabel Brunswick eingespielt wurden. Body And Soul, das sind die #1-12 und You Ain't Heard Nothing' Yet die #13-24. Darüber hinaus wurden noch vier Boni spendiert, auch aus jener Zeit.

"My heart is sad and lonely,
For you I sigh, for you dear only,
Why haven't you seen it,
I'm all for you body and soul."

Mit diesem langsamen Schleicher, "Body And Soul", startet die CD ganz schmachtend und voller Inbrunst. Wilson singt diesen Klassiker des Great American Songbook so wunderschön, das man dahinschmelzen könnte. Dieses wird mächtig unterstützt durch das üppige und geschmeidige Streicherarrangement. Eingespielt wurde die ersten zwölf Song und #25 mit dem Orchester von Bob Mersey, der auch für die Chorarrangements verantwortlich zeigte. Ach, das ist überragende Unterhaltungsmusik auf höchstem Niveau!

Und diese heimelige und wunderschöne Stimmung zieht sich durch die ganzen zwölf Aufnahmen der ersten LP. So manchem/r Hörer/in mag das vielleicht viel zu nah am Rande des Schmalz' sein, doch lässt man sich darauf ein, kann es ein Genuss sein, dieser wandlungsfähigen, emotionalen und sehr ausdrucksstarken Stimme des Protagonisten, eingebettet in diese Wolken von Arrangement, zu lauschen.

Die ein Jahr ältere You Ain't Heard Nothing' Yet präsentiert sich mit dem Eröffnungssong "Toot, Toot, Tootsie Goodbye" nun völlig anders. Zwar auch erneut in ein dickes Arrangement verpackt, verantwortlich dafür nun The Dick Jacobs Orchestra, geht es hier swingender und lockerer zu. Das geht schon eher in Richtung großes Entertainment, wie man es von Frank Sinatra & Co. kennt. Das Big-Band-Arrangement von "California Here I Come" strahlt Vitalität aus und hätte gut und gerne Bestandteil eines Musikfilms jener Tage sein können oder wäre auch in einem Musical gut unterzubringen gewesen. Dennoch finden sich auch hier noch einige Balladen, so etwa wie das dramatische walzernde"Anniversary Song", und dazu trällert auch noch eine mit hoher Stimme ausgestattete Dame, irgendwie ist das schon herzzerreissend und aus meiner Sicht dann schon eher am Kitsch angesiedelt. Aber schön ist es doch....

Vier Boni runden diese Kompilation ab, "I Just Can Help It" ist ein swingender R&B-Titel mit druckvollem Gospel-Feeling, Orgel inklusive. Hier präsentiert sich Wilson also noch einmal anders und unterstreicht seine Vielseitigkeit. Genau so rau und eindrucksvoll stellen sich die restlichen drei Songs vor, ein Hauch von Sam Cooke durchfliesst hierbei die Szenerie.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Body And Soul
2 I Don`t Know You Anymore
3 I Apologize
4 I Got It Bad (And That Ain`t Good)
5 The Greatest Hurt
6 I`ll Always Be In Love With You
7 Crazy She Calls Me
8 The Tear Of The Year
9 Blue Moon
10 I`ll Be Around
11 There`ll Be No Next Time
12 We`ll Be Together Again
13 Toot, Toot, Tootsie Goodbye
14 Sonny Boy
15 California Here I Come
16 Keep Smiling At Trouble
17 You Made Me Love You
18 My Yiddishe Momme
19 Swanee
20 April Showers
21 Anniversary Song
22 Rock-A-Bye Your Baby With A Dixie Melody
23 For Me And My Gal
24 In Our House
25 I Just Can`t Help It
26 Sing (And Tell The Blues So Long)
27 What Good Am I Without You?
28 Baby, That`s All
Besetzung

Jackie Wilson (vocals on all tracks)
The Bob Mersey Orchestra (#1-12, 25)
The Dick Jacobs Orchestra (#13-24)
Jerome Richardson (saxophone - #13-24)
Al Caiola (guitar - #13-24)
Dick Hyman (organ - #13-24)
Don Lamond (drums - #13-24)
Alan Lorber (orchestration - #27)
Nat Tarnopol (orchestration - #28)



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