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Shaa Khan

The World will end on Friday


Info
Musikrichtung: Krautrock

VÖ: 03.06.2009 (1978)

(Sky / Sireena)

Gesamtspielzeit: 37:28

Internet:

http://www.shaakhan.de


Shaa Khan kann man zu Recht als eine Band aus der zweiten Reihe des Krautrocks bezeichnen, die heute bei Rückblicken, Erinnerungen oder der Erwähnung prägender Bands so gut wie nie auftaucht; „damals“ aber zumindest für Wert befunden wurde, auf dem einen oder anderen Sampler zu erscheinen. Verdient ist diese Zurücksetzung eigentlich nicht. Man kann über die Gründe spekulieren und kommt dann vielleicht auf den etwas spröden Ersteindruck, der nicht zuletzt auf die Stimme zurückzuführen ist.

Der Re-Release von The World will end on Friday ist mittlerweile auch schon wieder vier Jahre alt; aber Teil einer Werbekampagne, mit der Sireena Records, die u.a. den Katalog des legendären Sky Labels pflegen, auf ihren Backkatalog aufmerksam machen wollen. Und da lohnt es sich durchaus eine Blick auf die beiden dort erwähnten Shaa Khan-Alben zu werfen. Das ’79er Album Anything wrong? ist bereits vor vier Jahren von Wolfgang Kabsch besprochen worden. Jetzt ziehen wir das Shaa Khan-Debüt nach.

Auf den erwähnten Samplern ist in der Regel das Titelstück gelandet – wahrscheinlich wegen der Spielzeit; vielleicht auch weil hier der einzige Refrain zu hören ist, der im Ohr bleibt. Ob das klug war? „Wolrd will end on Friday“ ist jedenfalls weder das stärkste Stück des Albums, noch sonderlich repräsentativ. Dennoch ist es trotz der jammernden Stimme irgendwie faszinierend. Dem akustisch begleiteten Refrain werden sehr atmosphärische Keyboard Parts zur Seite gestellt. Von der Band, die Shaa Khan offensichtlich am nächsten stand, ist hier allerdings nichts zu hören.

Die offenbart sich gleich im Opener, wenn nach einem an Eloy erinnernden Synthiepart Theatralik und Vocals des sehr lebendigen Stücks in den Fussstapfen von „Vater Schmidts Wandertag“ und ähnlichen Grobschnitt-Epen wandert.
Und das setzt sich in den folgenden Longtracks fort, wobei sich Shaa Khan mehr elegische Parts leisten. So könnten die ruhigen Passagen von „Graveyard“, insbesondere das Gitarrensolo, durchaus auch auf einem Pink Floyd Album erscheinen. Bei dem insgesamt sehr ruhigen „Ocean“ sind es vor allem die spoken word Performances, die an die Helden aus Hagen gemahnen.

Wer Grobschnitt nicht nur wegen „Solar Music“ liebt, sollte sich Shaa Khan mal ansehen.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1White Room 8:13
2 World will end on Friday 4:42
3 Graveyard 7:44
4 Ocean 7:33
5 Seasons 9:05
Besetzung

Walter Kaulhausen (Dr)
Roland Soltysiak (Git)
Jochen Gutermuth (B)
Heiner Waldmann (Voc, Ac. Git)
Horst Schlechtriemen (Keys)
Klaus Grandt (Voc, Perc)



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