Das letzte „Album“ der Nails (Abandon All Life) war schon ein ordentlicher Abriss. Album bewusst in Anführungsstrichen geschrieben. Denn es war ja nur ungefähr 17 Minuten lang. Das neueste Werk You Will Never Be One Of Us - beim Branchen-Primus Nuclear Blast veröffentlicht - kommt mit fast sechs Minuten mehr mit einer fast schon epischen Spielzeit daher.
Und es ist ein vergleichbarer Hassbatzen. Die Band um das ehemalige Terror-Mitglied Todd Jones (v./g.) macht ihren Nicht-jedermanns-Band-Status mit der Einleitung des Titeltracks gleich mal klar. Die Phrase „You will never be one of us“ wird dem Hörer kräftig reingehämmert. Danach bricht der Orkan los. Mit ihrem Hard-/Grindcore-Gemisch mit deftiger Metal-Schlagseite lassen einem Nails allerdings nicht viel Zeit zum Nachdenken. Friss oder stirb. Mosh dir die Rübe ab oder schüttel zumindest ungläubig den Kopf.
Genretypisch sind die Lärmeruptionen ansprechend kurz gehalten. In einer Minute (oder knapp drüber) bringt das Trio allerdings genügend zum Ausflippen unter. Nur zweimal wird es länger. Zum einen beim metallisch tuckernden, mit einem fast schon mitgrölbaren Refrain ausgestatteten „Violence Is Forever“ (als Songtitel schon mal ein Statement). Zum anderen beim über achtminütigen „They Come Crawling Back“, das (mal wieder) schon fast wie eine derbe Doom-Hardcore-Nummer rüberkommt.
Leider verliert sich die Band darin immer mehr im eigenen Sound, was dem Ganzen den Drive nimmt. Garstig und unheimlich heavy ist es bis zum Schloss selbstverständlich schon. Ein Genuss diesen Lärm im äußerst fetten Soundgewand zu hören, für das wieder Kurt Ballou zuständig war. You Will Never Be One Of Us ist ein derbes Machwerk einer äußerst tight aufspielenden Band. Ein klanglicher Orkan zum Auskotzen zwischendurch.
