Nun ist es Mai und die Corona-Pandemie ist nun schon seit mehr als einem Jahr präsent.

Viele Möglichkeiten der Zerstreuung wie Kinobesuche, Konzerte, Biergarten oder zum Italiener um die Ecke sind bis auf Weiteres nicht möglich und ein Ende der Situation ist derzeit nicht in Sicht.

In dieser Woche wurde in der Augsburger Allgemeine ein interessanter Zeitungsartikel veröffentlicht. Darin war zu lesen, dass die Macher des Summer Breeze–Festivals wohl ein Hygienekonzept für sage und schreibe 40 000 Festivalbesucher in der Schublade haben. Das Ganze kann im Internet eingesehen werden und klingt sehr interessant.

Experten aus dem Gesundheitsbereich haben hier zusammen mit den Machern des Festivals ein Hygienekonzept erstellt, das sie in Kürze dem Bayerischen Ministerpräsidenten präsentieren wollen. Ob das Ganze Gehör findet, darf bezweifelt werden. Obwohl es gerade eine deutschlandweite Regelung zu Corona gibt, wurde die bayerische Version noch einmal verschärft. Das führt dazu, dass bayerische Mitbürger nach Baden-Württemberg in den Baumarkt fahren, weil man da ohne Negativ-Test einkaufen kann. Sowas macht natürlich Sinn….

Unsere Regierung erinnert derzeit ein bisschen an berühmte Chaos-Bands des Rock n Roll. Am besten passt der Vergleich gerade für die unverwüstlichen UFO, die zusammen mit dem Gitarren-Genie Michael Schenker für den einen oder anderen Skandal gesorgt haben. Und vor allem: Auch da wusste man nie genau: Treten sie auf? Spielt Schenker das Konzert zu Ende? Verprügeln sie sich anschließend in der Garderobe oder muss Paul Chapman mal wieder als Ersatz herhalten? Fragen über Fragen…. Doch bei UFO war das Ergebnis stets sehr gut. Schlechte Alben sucht man von dieser Institution vergeblich. Und spätestens hier muss der Vergleich dann auch enden.

Ich vertreibe mir die Zeit gerade mit dem Sortieren meiner Platten und CDs und mit dem Wiederfinden von lang verschollenen Klassikern. Das macht Spaß, ist aber noch lange kein Ersatz für ein Live-Konzert. Für mich waren Live-Auftritte seit über 20 Jahren fester Bestandteil meines Lebens. Da bricht natürlich gerade ein gewaltiger Teil weg. Wann hier wieder etwas möglich ist, kann momentan niemand sagen. Ich weiß nur, dass die heuer anvisierten Konzerte fast allesamt bereits jetzt auf 2022 verschoben wurden.

Den Machern des Summer-Breeze drücke ich die Daumen, dass sie mit ihrem Konzept Gehör finden und für die Zukunft für viele Musiker und Musikfans eine Chance eröffnen, in absehbarer Zeit zumindest im kleinen Rahmen wieder Live-Musik zu genießen.

Bis dahin bleibt mir die Möglichkeit, zusammen mit meinen MAS-Kollegen auch weiterhin gute neue Musik zu entdecken. Corona bedingt findet das dieses Mal weiterhin zwischen Buch- (David Bowie) oder Heft-Deckeln (Udo Lindenberg) statt, zuhause (Ingos Lieblingslied) oder in der Erinnerung (Norberts 25-Jahre-danach-Kolumne). Eine Ausnahme ist ein Online-Showcase mit Lainey Wilson, der ganz aktuell und live von Nashville aus in die Welt gesendet wurde.

Und damit Ihr Euch selbst auf Entdeckungsreise begeben könnt, gibt es wieder gut 80 CDs, die wir im Review-Teil unter die Lupe genommen haben.

Mit Gruß aus (und für) bessere Zeiten

Stefan Graßl