Musik an sich


Editorial

Liebe Freunde der gepflegten Musik!

Ich wünsche Euch allen im Namen der kompletten MAS-Redaktion ein gutes neues Jahr!

Weihnachten ist noch gar nicht so lange her, da werfen die nächsten Ereignisse ihre Schatten schon voraus. Silvester, prosit Neujahr, alles kommt Schlag auf Schlag. Von der sogenannten „staden“, ruhigen Weihnachtszeit hab ich zumindest wieder mal nichts mitbekommen - leider!

Auch mit der Musik ist es so. Bands produzieren Alben im Hauruck-Verfahren. Die Qualität bleibt dabei manchmal auf der Strecke. Bei der schieren Masse an Veröffentlichungen fällt es zumindest mir sehr schwer, noch einigermaßen den Überblick zu behalten.

Schön ist, dass im vergangenen Jahr einige Bands überraschenderweise erstaunlich frische Alben produziert haben. Für mich eins der Highlights 2016 war definitiv Blue & Lonesome, die neue Scheibe der Rolling Stones. Im Prinzip schließt sich hier der Kreis, die Truppe huldigt ihren Idolen und den frühen Helden der Blues-Musik. Die neue Running Wild-CD oder die tolle Live-Scheibe von Udo Dirkschneider sind ebenfalls erstaunlich gut geraten. Auch konzerttechnisch waren letztes Jahr einige interessante Sachen dabei, wobei mir spontan der niemals für möglich gehaltene Rainbow-Gig, das sympathische Rock of Ages-Festival und der fulminante Y&T-Auftritt einfallen.

Was kommt 2017?

Auf dem Live-Sektor ist für mich die Tour von Guns N’ Roses definitiv die größte Überraschung. Dass diese Kulttruppe doch zumindest in annähernder Originalbesetzung noch einmal live auftritt, war für mich immer nur ein öfters wiederkehrender Treppenwitz. Wobei der Kartenpreis für München mit 150 bis 170 Euro bodenlos unverschämt ist. Hier wurde schon ordentlich über das Ziel hinaus geschossen. Die alten Luftschmiede Aerosmith schauen auf ihrer Farewell-Tour noch einmal in Deutschland vorbei. Hier sind die Kartenpreise etwas humaner, aber mit 100 Euro noch immer ganz ordentlich. Aber egal: Es muss noch einmal ordentlich Kasse gemacht werden. Deep Purple produzieren derzeit mit Legende Bob Ezrin noch an ihrem neuen Album, auch hier darf man sicherlich gespannt sein.

Aber das ist noch Zukunftsmusik. In dieser Ausgabe findet Ihr unter anderem ein Interview mit Gilles Heinisch von den Kitshickers und den Bericht von einem Konzert mit Nazareth, die mit neuem Sänger antraten. Norbert und Wolle setzen ihre Kolumnen fort. Das bedeutet Begegnungen mit BAP, Pink Floyd und den Legendary Pink Dots. Und es wurde viel gelesen: ein Liederbuch zu Unheilig, eine Anekdotensammlung rund um das legendäre Onkel Pö in Hamburg, das die aktuelle Udo Lindenberg--Live-DVD prima ergänzt, die aktualisierte Neuauflage eines Magazins zu Pink Floyd und quasi durch die Hintertür hat es sogar die 2017er Neuausgabe der Luther-Bibel in unsere Heiligen Hallen geschafft. Und auch dazu gibt es zu Beginn des Reformations-Jubiläumsjahrs mit dem Pop-Oratorium Luther eine passende CD.

Euer Stefan Graßl