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Aziza Brahim

Abbar El Hamada

Info Musikrichtung: Weltmusik, Sahrawi Musik, Desert Blues VÖ: 04.03.2016 (Glitterbeat [GBCD/LP 031] / Indigo) Gesamtspielzeit: 38:23 Internet: http://www.azizabrahim.com http://www.facebook.com/aziza.brahim.official http://www.glitterbeat.com

Zwei Jahre nach ihrem letzten Album Soutak gibt es eine neue CD von Aziza Brahim, der Musikerin und Aktivistin aus der Westsahara. Abbar El Hamada ("Durch die Hammada") ist dabei musikalisch weiter gefasst und die Einflüsse Westafrikas sind stärker ausgebildet als noch beim Vorgängeralbum Soutak, welches musikalisch mehr von der Wahlheimat Barcelona geprägt war.

Textlich hat sich allerdings nicht viel geändert. Noch immer ist es Aziza Brahim ein Anliegen auf das Schicksal der Sahrawi (Sahraui), dem Volk der Westsahara, aufmerksam zu machen. Seit vielen Jahren von Marokko besetzt, wartet man auf ein Referendum über die Unabhängigkeit. Ein Konflikt der schon viele Jahrzehnte währt, aber selten thematisiert wird. Da ist die Musik ein hervorragendes Mittel, um diesen Konflikt wieder mehr in den Fokus zu bringen. Und wenn dies dann noch so hochqualitativ dargeboten wird, dann kann man sich nur wünschen, dass Abbar El Hamada viele Hörer findet. Dabei stechen vor allem Kalilou Sangare und Ignasi Cussó bei der musikalischen Aufarbeitung heraus. Beide Gitarristen ergänzen sich famos und geben den Songs die jeweils richtige Stimmung mit auf den Weg. Daneben begeistert natürlich auch Aziza Brahim mit ihrem Gesang der sehr gefühlvoll und immer überzeugend dargeboten wird. Hier merkt man, dass ihr die Texte ein echtes Anliegen sind, auch wenn man sie nicht versteht. Und die Produktion von Chris Eckman kann sich ebenfalls sehen, bzw. hören lassen.

Es gibt viele faszinierende Lieder auf der CD, doch kann man zum Beispiel "Calles de Dajla", den Titelsong "Abbar el Hamada", "Baraka" oder "Los muros" exemplarisch herausgreifen und als Anspieltipp empfehlen. Großartige Songs, gespielt von tollen Musikern und Aziza Brahim ins sängerischer Höchstform. Ein absoluter Hörgenuss!

Ingo Andruschkewitsch