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Reviews

Take That

Progress


Info

Musikrichtung: Pop

VÖ: 19.11.2010

(Polydor)

Gesamtspielzeit: 47:13

Internet:

http://www.take-that.de

Nur sehr klein findet sich das alte Take That-Logo auf dem Album, ansonsten ist das langerwartete neue Album Progress eines, das sich kaum noch auf den alten Boy-Charme hätte verlassen können (auch wenn die Photos im Booklet noch an diese Zeit erinnern); und so stellte sich mancher wohl vorher die Frage, ob Progress wohl mehr als eine Mischung aus Robbie Williams, Gary Barlow + drei Andere werden konnte...

Aber um das schon einmal vorweg zu nehmen: Progress erfüllt mehr, als man sich hätte erhoffen können. Zwar steigt das Album ganz behutsam und Take That-like ein: Die erste Singleauskopplung "The Flood" ist eine Pophymne mit Bombastmelodie, ohne allerdings wirklich eine Hymne zu sein, sondern richtig gelungener Pop. Dafür hat es bereits das folgende "SOS" so richtig in sich mit einem treibenden Beat und einer leicht düster angehauchten Melodie, die vielleicht in Richtung von Polarkreis 18 gehen könnte. Auch beim folgenden "Wait" klingt irgendwie noch die alte Take That-"Romantik" durch, diese allerdings wird von einem Drumcomputer fast zerhackt; die Pet Shop Boys werden sich bei diesem Track fragen, warum er ihnen nicht eingefallen ist (gilt auch für "Underground Machine")! Eben diese Briten scheinen, ebenso wie so manche Musikgröße der 80er, Pate gestanden zu haben beim beatlastigen Discosong "Kidz", zumindest ebensoviel wie Kylie Minogue; auf jeden Fall groovt der Song wirklich ordentlich, der hell gesungene Refrain konstrastiert das düstere Flair gekonnt.

Ähnlich abgedreht geht The Progress auch weiter, und dürfte bei allen old fashioned Take That-Fans zu Weinkrämpfen führen: "Pretty Things" hätte aus der Feder von David Bowie stammen können und gehört ebenso zu den kreativsten Songs wie das folgende spacig-trancige "Happy now", dessen Melodie jedoch irgendwie bekannt vorkommt, ohne dass sie sich genau zuordnen ließe.
Bei "What do you want from me" legt sich ein Discobeat über eine Kindermelodie, gepaart mit einem schlechten Gesangpart - der Song tut nicht wirklich weh, ist aber belanglos, und auch "Affirmation" will trotz einer richtig guten Idee nicht zünden: Über einen "alten" Take That-Track legt sich ein harter Beat und erhöht dadurch die Geschwindigkeit des Songs enorm... wie gesagt: gute Idee, trotzdem langweilige Umsetzung. Auch das abschließende "Eight Letters" bezieht sich auf nichts anderes als die klassisches "three words", also mit einem "I love you" auf DAS Thema jeder Boyband - und auch der Song ist eine langweilige und einfallslose Schmonzette, die höchstens eingefleischte Fans begeistern dürfte...

... aber: Wer hier schon abschaltet ist selbst schuld, denn es gibt noch einen hidden track zu finden, gesungen von Jason Orange, und dieser sphärische, leise track versöhnt zumindest mit den drei vorhergehenden.

Progress ist überwiegend ein tolles und reifes Popalbum geworden, das viele verschiedene Einflüsse harmonisch zu verarbeiten weiß - niemand sollte sich durch den Namen Take That vom Reinhören abschrecken lassen! Für Fans hingegen gilt: Zusätzlich nicht das release des Filmes "Look back, dont' stare " am 03.12.2010 verpassen, der die Momente von der ersten, erneuten Kontaktaufnahme zwischen der Band und Robbie sowie die Arbeit am gemeinsamen Album zeigt. Die Take That-Mitglieder sprechen über Vergangenheit und ihre Gegenwart ebenso wie die ihres gemeinsamen Longplayers.



Andreas Matena

Trackliste

1The Flood4:50
2SOS3:44
3Wait4:15
4Kidz4:43
5Pretty Things4:03
6Happy now4:03
7Underground Machine4:16
8What do you want from me4:38
9Affirmation3:54
10Eight Letters8:47

Besetzung

Gary Barlow
Howard Donald
Jason Orange
Mark Owen
Robbie Williams
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger