Reviews

Double Dagger

Masks

Info Musikrichtung: Indie-Rock, Postpunk/-hardcore VÖ: 09.04.2010 (Thrill Jockey Records/Rough Trade) Gesamtspielzeit: 18:52 Internet: http://www.posttypography.com/doubledagger http://www.myspace.com/doubledaggersucks

Das Label von Double Dagger wirft gleich eine ganze Armada von Bands in die Runde, mit denen das Trio in der Vergangenheit verglichen wurde. Dies reicht von den Talking Heads und The Hold Steady, über die Pixies und Hüsker Dü, bis zu At the Drive-In und The Buzzocks. Da sieht man einerseits wie vielfältig die Band klingt und wie einzigartig sie wohl ist. Alleine durch die Instrumentierung heben sich Double Dagger von der Konkurrenz galant ab. Bass, Schlagzeug und Gesang - mehr braucht es nicht. Und dabei fällt einem am Anfang gar nicht auf, dass hier nicht noch eine sechssaitige Gitarre am Werk ist, da Bruce Willen an seinem Instrument so voluminös agiert. Wer den Bass immer nur als notwendiges Übel gesehen hat, sollte spätestens jetzt umdenken.

Die Lieder von Double Dagger sind fest im Punk verwurzelt, wollen sich aber nicht so einfach in ein zu enges Genre zwängen lassen, wie die neue EP Masks beweist. „Sheep in wolf's clothing“ ist ein rotziger, wild gesungerer leicht schräger Hardcoresong, während „Imitation ist the most boring form of flattery“ und vor allem „Pillow talk“ dagegen einfach lässige Rocksongs mit mitreißenden Refrains, die recht flott auf den Punkt kommen, darstellen. „Sleeping with the TV on“ lässt sich dagegen etwas länger Zeit. Es steigert sich von Sekunde zu Sekunde mehr, ist in der Mitte instrumental verspielt und gipfelt im engagierten Gesang.

Mit dem fast schon entspannten Bass-Instrumental „Song for 5“ geht die Mini-LP zu Ende und sorgt dafür, dass man auf den nächsten Longplayer von Double Dagger gespannt ist. Das Trio ist zweifelsohne etwas Spezielles. Jetzt fehlen nur noch weitere richtig starke Songs.

Die Platte kommt auf CD und LP mit drei verschiedenen, limitierten Covern.

Mario Karl