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Diverse: Rookie

Die Verhältnisse rocken

Info Musikrichtung: Rock / Pop VÖ: 13.11.2009 (Rookie / Cargo) Gesamtspielzeit: 55:43 Internet: http://www.attac.de

„Vereinigung für eine Besteuerung von Finanztransaktionen zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger”, so lautet korrekt und vollständig die deutsche Übersetzung des französischen Namens der hinter der Abkürzung attac steckt. Vor 10 Jahren gegründet gilt es heute als eines der wichtigsten globalisierungskritischen Netzwerke der Welt, das sich unter anderem durch kritische Gegenveranstaltungen zum Weltwirtschaftsforum und ähnlichen Veranstaltungen immer wieder öffentlich meldet.

Dabei sieht sich das Netzwerk selber gar nicht als Globalisierungskritiker. „Wir wollen globalisieren!“ heißt es im Booklet zu Die Verhältnisse rocken. „Und zwar Soziale Rechte, Umweltstandards, Arbeits- und Menschenrechte, Steuersystem… nur unter neuen Vorzeichen: Zum Nutzen von Mensch und Umwelt, nicht um Konzernen und Aktionären ihre Gewinne zu maximieren.“

Zum 10. Geburtstag von attac spendieren Rookie Records einen Sampler, für den eine Reihe mehr oder weniger bekannter Bands Songs zur Verfügung gestellt haben, um das Anliegen von attac zu unterstützen.
Am 23. Januar 2010 wird es in Frankfurt am Main, dem deutschen Herzen der Gewinn maximierenden Globalisierer eine attac Jubiläumsfeier geben.

Die Verhältnisse rocken schaut aus deutscher Perspektive. Unter 15 Titeln befinden sich nur drei englische und ein französischer Titel. Der Rest ist deutsch. Das musikalische Spektrum bewegt sich zwischen Reggae, Pop und Songs hin und her. Harte Töne, die irgendwen verschrecken können, gibt es nicht. Dafür scheut man die Grenze zum schlagerhaften Pop-Song nicht.

Insgesamt muss man sagen, dass das Anliegen des Albums erheblich mehr Qualität hat, als die enthaltene Musik. Richtige Hammer hat kaum eine Band abgeliefert.
Ganz schön ist der Reggae-Pop von Jan Delay, der ein wenig an Eddy Grant erinnert, der energiereiche Pop-Punk von Bela B, die in Soul und Gospel verankerte Pop-Nummer von Miss Platnum (Da fehlt kein „i“. Das soll so sein; NvF) und die softe mit einer Klarinette verzierte Akustiknummer von Chumbawamba.

Mehrere sehr seichte Schlager-Pop-Song und einige Langweiler drohen insgesamt die Waage eher ins Minus zu drehen.
Die Unterstützung von attac dürfte damit die Hauptmotivation sein, sich dieses Album zuzulegen.

Norbert von Fransecky