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Reviews

Junius

The Martyrdom of a catastrophist


Info

Musikrichtung: Alternative / Art Rock / Wave

VÖ: 04.09.2009

(Make my day records / Alive)

Gesamtspielzeit: 48:36

Internet:

http://www.myspace.com/junius
http://www.juniusmusic.com

Nach drei EP´s und dem Debütalbum von 2007 veröffentlicht die 2003 in Boston gegründete Band Junius nun Ihren Zweitling. Und, das muss man so sagen, The Martyrdom of a catastrophist ist einganz schönes Brett.
Textlich befassen sich die Post / Artrocker mit umstrittenen russischen Katastrophisten Immanuel Velikovsky, musikalisch gibt es eigentlich keine Katastrophen. Die Bostoner eröffnen das bombastische Konzeptalbum mit gesprochenen Wörtern und einem eruptiven Opener. Die brodelnde Elektronik, die eine sehr dunkle Atmosphäre erzeugt sowie der Gesang erinnert mich stark an die experimentellen Ulver von Ende der 90er, wenn Junius auch wesentlich melodischer zur Sache gehen.
Im Grunde vermischen Junius Wavesounds mit Postrock und einer Prise Artrock, dazu gibt es einen Wall of Sound aus Gitarren, der zwar nicht so Abwechslungsreich und schillernd wie der der Chameleons ist, aber dafür eine angenehm erschauernde Düsternis erzeugt.
Junius bauen mit diesem Konzeptalbum dunkle Türme auf, erschaffen eine melancholische und manchmal gar eiskalte Welt, in der die verzweifelt klingenden Gesänge aber immer noch Menschlichkeit einbringen. Perlende Gitarrenläufe, ein dunkler Bass und elektronische Chöre lassen z.B. Stargazers And Gravediggers fast sacral um am Ende fast noch metallisch zu verhallen. Das darauf folgende Interlude (...and then he fell before her) könnte einer Kolabration der Spätachtzieger Cure und den Cocteau Twins entstammen, „Elishiva, I Love You” überrascht dann mitfast poppigen Keyboards, erschallt jedoch auch im großen Breitwand Format und hätte prima auf das letzte Album der Chameleons gepasst.

Fazit: The Martyrdom of a catastrophist ist großes Kopfkino. Auch wenn Junius nicht in wirklich neue Gefilde vorstoßen, Ihre Verknüpfung von Dunklem Wave, zerbrechlichen Postrock und pompösen Artrock funktioniert hervorragend und berührt einen, wenn man sich darauf einlässt. Junius ist ein großartiges Artrock Album gelungen. Es fehlt vielleicht an ein wenig Abwechslung, die Songs sind alle im Sinne der Gesamtatmosphäre ein wenig gleichförmig, unter der Oberfläche jedoch passiert eine Menge. Mit dem starken Artwork und einem prallen Booklet wird ein insgesamt hochklassiges Werk dann noch veredelt.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Birth Rites By Torchlight5:01
2The Antediluvian Fire7:20
3(turning to the spirit of the hours...)1:01
4A Dramatist Plays Catastrophist5:03
5Ten Year Librarian8:18
6Stargazers And Gravediggers4:36
7(...and then he fell before her)1:26
8Elishiva, I Love You 3:52
9Letters From Saint Angelica6:04
10The mourning eulogy5:55

Besetzung

Dana Filloon
Joel Munguia
Joseph E. Martinez
Michael Repasch-Nieves
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger