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Kellner

This Ocean Life

Info Musikrichtung: Singer/Songwriter / Pop VÖ: 27.02.2009 (Südpolrecords) Gesamtspielzeit: 40:47 Internet: http://www.kellner-music.de http://www.myspace.com/kellnerstrawberry http://www.suedpolmusic.de

Mathias Kellner, Namensgeber und seines Zeichens Sänger von Kellner, erinnert angesichts seiner Statur schon etwas an Meat Loaf. Und wie Meat Loaf ist auch Mathias Kellner mit einer sehr guten Stimme gesegnet, wenn er sich auch deutlich rauer und rauchiger anhört. Das waren dann aber auch schon die Gemeinsamkeiten, denn was Kellner von Meat Loaf unterscheidet ist nicht nur das haarigere Aussehen im Gesicht, sondern vor allem das Talent zum Songschreiben.

Als er nach seiner Ausbildung zum Schreiner längere Zeit arbeitslos war, ging Kellner nicht etwa kellnern, sondern überzeugte das Arbeitsamt, ihn zwecks Gründung einer Ich-AG als Popmusiker zu fördern. Und so liegt nun mit staatlicher Förderung das Debüt This Ocean Life vor und zeigt neben der Tatsache, dass staatliche Fördergelder wohl schon sinnloser verpulvert wurden auch, dass sich Musik aus Regensburg verdammt amerikanisch anhören kann.

Wie die Perlen auf einer Perlenkette werden auf This Ocean Life ein Dutzend Singer/Songwriter-Songs aneinandergereiht, wobei man sich streiten kann, ob das Ergebnis eine echte Perlenkette oder doch eher Modeschmuck ist. Die einzelnen Songs sind gut und allesamt gelungen, keine Frage, auf Albumlänge dominieren aber doch die Balladen sehr und lassen das Ganze etwas zahm und unscheinbar erscheinen. Etwas mehr Rock und Pep wie beim überragenden "Rich Man", das wohl beste Stück des Silberlings, hätten einigen Titeln gut getan, so aber kann dies doch so manchem etwas zu kuschelig und einseitig geraten sein.

Fazit: ein schönes Debüt mit tollen Songs, die mit jedem Hören besser werden (neben "Rich Man" sollen auch der gelungene Abschluss "Ballad of A Poor Man", "Bees In My Head", "Zombie Attack" und "Murder of Crows" nicht unerwähnt bleiben) - mit etwas mehr Rock wäre Kellner wohl die Entdeckung des Jahres. Trotzdem: liebe Leute vom Arbeitsamt, fördert ihn weiter, da könnte noch was ganz großartiges draus werden!

Jürgen Weber