Reviews

Earthbend

Young Man afraid

Info Musikrichtung: Alternative Brit Pop VÖ: 23.02.2007 (Rookie / Cargo) Gesamtspielzeit: 40:23 Internet: http://www.earthbend.de

Dass Promoter sich sonstwie verrenken, um ihre Schützlinge anzupreisen, gehört zum Job dazu. Aber manchmal verrenkt sich dabei alles - vor allem der Sinn des Ganzen. „Hier trifft die Energie von Led Zeppelin und The Who auf den Spirit von Pink Floyd und Curtis Mayfield.“ heißt es im Promotext. Dazu kommt wahrscheinlich noch die Friedensliebe von Nicole, der kulturelle Genius von Gildo Horn und die Progressivität von Florian Silbereisen.
Fassen wir zusammen: der Promotext leistet vor allem eins. Er mutet der Band zu die Quadratur des Kreises mit maximaler Kraftentfaltung bei völliger Entspanntheit durchzuführen.
Das heißt nun nicht, dass die Finsterwalder Drei Mist abliefern. Im Gegenteil: Nur die überzogenen Erwartungen des Promotextes kann selbst eine Monsterkombo der besten verstorbenen und noch lebenden Musiker erfüllen.

Also: Forget the Promoter and listen to the Music!
Da hören wir eine raue Version des Brit-Pop, eine Art Pulp mit Eiern.
Stellt euch eine lebensfrohe Mischung aus Oasis, R.E.M. und HIM, und ihr landet in etwa bei Earthbend.

Gleich der Opener „Ready to revolt” positionet sich sehr schön als düsterer Brit-Pop. Das Stück ist gefällig, mit charismatischem Gesang, gefühlvoll, ohne süßlich oder banal zu werden.
Die tolle raue Popnummer „Hula Road“ hat mich zu der Notiz „Pulp mit Eiern sozusagen“ verleitet. So was möchte ich häufig im Radio hören. Es erinnert an Tim Currys „I do the Rock.

Desweiteren sind zu erwähnen der schöne Gitarren Rock „Tili Turkey“, das flotte, lebendige „Open Man“, der freundliche Rocker „The Edge“ und das etwas düstere „Sailors“ mit seinem HIM Piano.

Norbert von Fransecky