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IAM

Saison 5

Info Musikrichtung: Hip Hop VÖ: 02.04.2007 (Polydor/Universal) Gesamtspielzeit: 62:05 Internet: http://www.iam.tm.fr

IAM gehören seit längerer Zeit zu den angesagten Hip-Hop-Acts. Nicht nur in ihrer Heimat Frankreich sondern auch in Deutschland und zahlreichen anderen Ländern finden sich Liebhaber dieser wirklich außergewöhnlichen Formation aus dem französischen Süden. Musikalische Erfolge feierten sie beispielsweise mit ihrem Album L’école du micro d’argent. Neben dem Titel „Bestes Album“ 1998 in Frankreich reichten die Verkaufszahlen für Platinauszeichnungen in der Schweiz und in Belgien und Gold in Kanada.

Das nun veröffentlichte Album Saison 5 will an diese Erfolge anknüpfen. Ein Gelingen dieses Unterfangens hängt unweigerlich mit dem bereits Erreichten zusammen. IAM werden sich immer an ihrer Vergangenheit und dem damals bestehenden Hype um Hip Hop, aber auch an den durchaus überzeugenden Solo-Alben, so z.B. von Shurik´n messen lassen müssen.

An anderer Stelle habe ich diese Haltung für Musikbetrachtung ausgeschlossen, hier finde ich es jedoch angebracht.

Hip Hop wird in jedem Fall dargeboten. Es finden sich leichte Einflüsse aus Reggae und Dancehall auf vereinzelten Tracks. "Offishall" könnte ohne weiteres auf einer Reggaeveranstaltung gespielt werden.
Die Beats sind insgesamt abwechslungsreich was Samples und klangliche Stimmungen angeht. Asiatische Streichinstrumente, elektronische Klänge, Gitarren, mit Sticks und mit Besen gespielte Snaredrum, Regengeräusche…die Kiste der Möglichkeiten scheint fas unerschöpflich. Doch leider steht diese Abwechslung für sich allein. Das Tempo scheint recht monoton, ebenso die Herren Vokalisten. Man mag das darauf schieben, dass man ein nachdenkliches Album geschaffen hat, mit Aussage und allem emotionalen was dazu gehört. Bei meinem Wissen um die Fähigkeiten dieser Truppe wurden meine Erwartungen leider etwas enttäuscht. Den etwas bewegteren Tracks fehlt die Kompromisslosigkeit der Raps, ein unbedingter Wille, einen Knaller zu produzieren, bleibt mir phasenweise verborgen. Dynamisch und Klangfarbenfroh waren bisher meine Attribute für den Rapstil von IAM. Diese bleiben ein wenig verdeckt.

Ein gutes Hip Hop Album ist Saison 5 in jedem Fall geworden. Doch eine unbedingte Empfehlung kann ich nicht aussprechen. Wer IAM wirklich kennen lernen möchte, sollte sich selbst ein Bild machen und L’école du micro d’argent anhören.

Florian Gatz