····· 40 Jahre Steamhammer – 40 Jahre Rockgeschichte  ····· Neues Solo-Album von David Gilmour im September ····· Evildead-Album wird mit einer ersten Single angekündigt ····· Alles ist =1 meinen Deep Purple auf ihrem kommenden Album ····· Sense of Fear, Heavy-Metal-Band aus Griechenland, veröffentlicht neue Single ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Fischer, J.C.F. (Ochs)

Musica sacra


Info

Musikrichtung: Barock

VÖ: 01.01.2007

Carus Verlag / Note 1 (CD, DDD (AD: 2006) / Best.nr. 83.172)

Gesamtspielzeit: 63:48

Internet:

Carus Verlag

BÖHMISCHER BAROCK

Wer kennt schon Schlackenwerth? Heute heißt der in Tschechien gelegene Ort Ostrov und genau hier wirkte über viele Jahre, vermutlich zwischen 1690 und 1715, Johann Caspar Ferdinand Fischer (1656-1746) als Hofkapellmeister des dort residierenden Kurfürsten Ludwig Wilhelm von Baden. Fischer war einer der Pioniere des vermischten Stils und besonders geschätzt sind bis heute seine Werke für Tasteninstrumente. Er hinterließ aber auch ein umfangreiches Oeuvre auf dem Gebiet der Geistlichen Musik, was nicht zuletzt auf seine engen Kontakte zum Prager Kreuzherrenorden zurückzuführen ist. Für diesen schuf er u.a. das festliche Concertus de Sancta Cruce, das als Konzertmotette mit zahlreichen virtuosen und rhetorischen Wendungen aufwartet und mit einem jubelnden Alleluja-Satz endet.

Schlichter gehalten ist die klein besetzte Missa Sancti Dominici. Ebenso wie die Vesperae seu Psalmi Vespertini ist sie auf die Möglichkeiten eines vielfältigen liturgischen Gebrauchs in unterschiedlichen Abschnitten des Kirchenjahres hin konzipiert. Hingegen strahlt die Lytaniae wiederum barocken Glanz aus.

Diesen nun vermittelt die Interpretation durch die Rastatter Hofkapelle leider nur bedingt. Die dem Concertus de Sancta Cruce innewohnende Begeisterung etwa wird in der Vergleichseinspielung aus dem Jahre 2001 (Musica Florea, Marek Stryncl/Supraphon) trotz aller dortigen Intonationsschwächen deutlich besser hörbar. Demgegenüber lässt Jürgen Ochs sein Ensemble fast schon unterkühlt agieren. Hinzu kommt, dass das reine Spiel des Orchesters und die an sich gute Leistung des Chores durch schwache solistische Leistungen getrübt werden. Die als Solisten hervortretenden Chorsänger lassen in Sopran, Altus und Bass häufig die nötige Virtuosität vermissen und produzieren bisweilen einen stumpfen, kurzatmigen, substanzarmen Klang.
Barocke Freude will damit so recht nicht aufkommen.



Sven Kerkhoff

Trackliste

1-4 Concertus de Sancta Cruce 14:18
5-9 Missa Sancti Dominici 17:53
10 Lytaniae Lauretanae VI 07:05
11-16 Vesperae seu Psalmi Vespertini pro toto Anno 20:34
17 IV Antiphonae pro toto Anno 03:58

Besetzung

Rastatter Hofkapelle

Ltg. Jürgen Ochs
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger