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Amon Tobin

Foley Room

Info Musikrichtung: Elektronische Musik VÖ: 02.03.2007 (Ninja Tune/Rough Trade) Gesamtspielzeit: 51:03 Internet: http://www.amontobin.com

Bei vielen Krimis werden spannende Momente gerne mal mit den wildesten Klangcollagen unterlegt. Und fragt sich schon, woher die wohl kommen. Ein Lieferant solcher Collagen dürfte Amon Tobin sein.

Grundlage der Kompositionen auf Foley Room* sind u.a. die Geräusche von fressenden Katzen, brüllenden Tigern, Wespen, Küchengeräten, Motorrädern etc. Mit Computern und Synthesizern wurden die bearbeiteten Sounds dann zu „Musik“ verarbeitet. Wobei ich den Begriff „Musik“ bei Hören für mich erst mal etwas erweitern musste. Ist die Aneinanderreihung, Verzerrung und Mischung von Umweltgeräuschen schon Musik?

Ich ziehe den Hut vor der technischen Leistung. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, diese Art der Musik länger als 15 Minuten zu ertragen. Irgendeine Form von Melodie konnte ich nicht entdecken. Im Waschzettel ist u.a. von gespenstischer Sonderbarkeit die Rede. Diese Aussage kann ich voll unterstützen. So erinnert mich Titel zwei „Esther's“ stark an die „Tanzmusik“ aus Raumschiff Orion.

Auf der zugehörigen DVD werden Eindrücke von der Entstehung der CD gezeigt. Hochinteressant zu sehen, wie die Geräusche aufgenommen wurden, resp. wie die Voraussetzungen dafür geschaffen wurden. (Wespe in der Flasche, Geräusch eines Gabelstaplers etc.).

Fazit:
Für Freunde experimenteller elektronischer Musik wohl ein Leckerbissen. Mir persönlich hat es mehr Spaß gemacht das Video der Entstehung zu sehen, als anschließend die Musik zu hören.

*Im sog. Foley Room werden die alltäglichen Filmgeräusche wie Hufgeklapper, Türschlagen etc. erzeugt.

Andreas W. Fieseler