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Reviews

Orplid

Sterbender Satyr


Info

Musikrichtung: Neofolk / Coldwave

VÖ: 24.03.2006

(Auerbach Tonträger / Prophecy)

Orplid entstammen der deutschen Neofolk Szene und veröffentlichen mit Sterbender Satyr ihr drittes Album. Doch wenn auch Titel und Cover noch auf die Wurzeln weisen, so distanzieren sich Frank Machau und Uwe Nolte doch deutlich von Ihren fast rein akustischen Anfängen.

Sicherlich sind die mystischen, dunkelromantschen Texte in deutscher Sprache auch noch heute typisch Neofolk, ebenso wie der dunkle, zwischen Sprechgesang und sakralen Harmonien wandelnde Gesang. Dieser wird mit dem Einsatz von weiblichen Stimmen in einigen Stücken (besonders dunkel und manisch in der Vertonung des Oda Schäfer Textes „Die Seherin“) aufgelockert und gewertet. Ansonsten aber setzen Orplid inzwischen mehr auf Stimmungen und Sounds, es findet ein großer Einsatz von Elektronik und Programmings statt. Darüber legen sich die zurückgefahrenen, aber wundervoll gespielten und perlenden akustischen Gitarren. Besonders betörend gelingt die Mischung in „Amils Abendgebet“. Mit tiefen elektronischen Klängen, einem brummenden synthetischen Bass und einer wirklich betörenden programmierenden Perkussion als Grundgerüst, zieht sich eine tiefe Stimme über den dunkel melancholischen Klang. In den instrumentalen Zwischenteilen setzt dann ein nur als wunderschön zu bezeichnendes Duett zweier akustischer Gitarren ein. Wer hier nicht die Augen schließen kann und sich einfach nur fallen lässt, ist selber Schuld. Das hat natürlich deutliche Referenzen an den achtziger Jahre Darkwave, aber von der feinsten Art.

„Erster Frost“ besticht in ähnlicher Manier, schleifende, schleppende elektronische Rhythmen, schräge Sounds, darüber immer wieder die zarten Gitarrenspuren, und darüber der klassische, tiefe Gesang. Dieser hebt Orplid sowieso aus dem Groß der Neoklassik Bands ab, denn leider gibt es dort musikalisch viele Gute, die jedoch nicht mit guten Stimmen gesegnet sind.

Der zweite Titel, der von einer Dame gesungen wird, ist das rein elektronische „Gesang einer Quellennymphe“. Hier treibt der dumpfe Rhythmus langsam voran, darüber liegen mystische Klänge und Sounds. Der erst aus dem Hintergrund kommende, verträumte Gesang wird langsam immer deutlicher und zieht den Hörer immer tiefer in diese Soundlandschaft.

Die meisten Stücke des Albums sind düster-romantisch und leben von dem Spiel aus Sounds, Rhythmus, akustischer Gitarre und dem dunklem Gesang. So ergeben die 11 hervorragenden Songs (zwei Instrumentaltitel) ein geschlossenes Werk, bei dem man die Augen schließen und in andere Welten driften kann.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Der letzte Ikaride
2Auf Deinen Augen senk ich Schlaf
3Die Seherin
4Instrumental 1
5Amils Abendgebet
6Erster Frost
7Gesanhg der Quellennymohe
8Instrumnental 2
9Sang am Abend
10Heimkehr
11Sterbender Satyr
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger