Reviews

Wolfcry

Warfair

Info Musikrichtung: Heavy Metal VÖ: 01.10.2005 (Black Lotus)

Beim Zeus! Die Musiker der griechischen Band Wolfcry wissen wohl genau, wie man ein Album schmackhaft zubereitet. Als Grundzutat von Warfair kann man zwar zweifellos epischen Power-Metal heraus schmecken, doch das Auge (bzw. Ohr) isst natürlich auch mit und deshalb machen gerade die üppigen Beilagen diesen musikalischen "Olympiateller" zur schmackhaften Vollwertkost. Diese stammen aus beinahe sämtlichen traditionellen Spielarten des Heavy Metals, weswegen kleine Überraschungsmomente hier sozusagen minütlich auf dem Speiseplan stehen. Statt zu verwirren, betten sich dezent eingestreute Gimmicks wie Black-Metal-Growls, weibliche Vocals oder Gothiceinflüsse jedoch schon beim ersten Durchgang in den Sound des Quartetts ein und hieven die Songs augenblicklich ins nächst höhere Level.

Um allerdings als Gesamtwerk in den höchsten Regionen des Metalolymps zu bestehen, fehlt vor allem ein dem Sound ebenbürtiger Mann am Mikro. Der jetzige Fronter weckt zwar seelige Erinnerungen an glorreiche Manilla-Road-Zeiten, offenbart jedoch leider auch ein limitiertes Stimmvolumen, das dem restlichen Niveau des Materials einfach nicht gerecht wird. Für Anhänger der traditionellen Variante des wahren Stahls kann man Wolfcry jedoch uneingeschränkt empfehlen, denn ich persönlich kenne niemanden, der ein Gericht nur wegen des faden Beilagensalats wieder zurückgehen hat lassen.

Manuel Liebler