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Reviews

Tele-Port

Please Disperse



Die als "erste Supergroup made in Luxembourg" bezeichnete Band Tele-Port lief mir ihrem gleichnamigen Album 2019 das erste Mal über den Weg. Jérôme Klein, Pol Belardi, Jeff Herr (Luxemburg) und Zhenya Strigalev (Russland) legen mit Please Disperse nun ein weiteres gemeinsames Werk vor.

Bei meiner ersten Begegnung fiel mir auf, dass die Musik an die Entwicklung der Fusion zwischen Jazz und Rock im Stil der siebziger Jahre erinnerte. So fielen mir auf, dass der Sound bestimmt wurde durch das melodisch agierende Saxofon mit gelegentlichen willkommenen Ausbrüchen, durch den brummelnden und satt akzentuierenden Bass, den typischen Sound des Fender Rhodes und das zwischen Rock und Jazz pendelnde Schlagzeug.

Stand hierbei grundsätzlich noch der experimentelle Charakter der Musik stark im Vordergrund, so scheint sich mit Please Disperse die eine oder andere Verfeinerung ergeben haben. Einige der noch ansatzweise vorhandenen stilistischen Elemente und Umsetzung derer klingen ausgereifter und inhaltsvoller, jedoch auch weit davon entfernt, nun glattgebügelt zu wirken. Die Frische und die Kraft bestehen weiter, hinzu kommen eine gehörige Mehrportion an Groove und Bezüge zum Funk. Hierzu empfehle ich unbedingt den zweiten Song, den Titelsong, zu hören.

Saxofonist Zhenya Strigalev erweist sich auch mit dieser Platte als ein innovativer Gestalter mit dem Drang zur spielerischen Freiheit. Insofern stellt er eine besondere und wichtige Säule dar bei der Auslotung der spielerischen Grenzen der Band. Befindet er sich oft "am Rand", so bleibt der Rest der Band sozusagen "am Boden", ohne statisch zu wirken, denn auch Drummer Jeff Herr läßt sich mitunter mitreissen.

Das Raue des Vorgängers ist dennoch ein wenig gewichen, auf jener Platte waren selbst die ruhigen Songs noch ein wenig fordernd, hört man nun "Cloudjumper", kann man den Unterschied gut feststellen, denn nun wirkt es für mich doch ein wenig geschliffener, wenn man in den Balladenmodus umsteigt. Gelegentlich kann ich nun auch die eine oder andere Assoziation feststellen, zum Beispiel erinnert mich "Sunny Days In Finchley Central" an Musik, die ich von Barbara Thompson's Paraphernalia kenne.

Also - ein "freier Geist" weht noch durch die Musik, allerdings grundsätzlich mit gedrosselter Energie, so dass die "Tele-Portation" der Musik für mich ein wenig langsamer und gemächlicher vonstatten geht. Die Ecken und Kanten des Vorgängers konnten sich bei mir eher festhaken.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Reconnect
2 Please Disperse
3 Cloudjumper
4 Sunny Days In Finchley Central
5 Good Morning
6 Road Trip
7 Blooper
8 Tak
9 Refuge

Besetzung

Zhenya Strigalev (saxophone)
Jérôme Klein (Fender Rhodes & synths)
Pol Belardi (electric bass)
Jeff Herr (drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger