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Stockholm Voices

New Horizon

Info Musikrichtung: McCartney Cover / Jazz VÖ: 10.03.2023 (S.V. Music Production / Border) Gesamtspielzeit: 48:40 Internet: http://www.stockholmvoices.com

Sich am Tafelsilber der Pop-Geschichte zu vergreifen ist immer eine gewagte Sache. Das Jazz-Vocal-Quartett Stockholm Voices hat sich bei Paul McCartney bedient und kleidet fünf Stücke aus seinen Solo-Alben und sechs Beatles-Songs in ein Jazz-Pop-Gewand. Einen ganz ähnlichen Ansatz hatten wir vor ein paar Jahren schon einmal, als die Berlin Voices sich an Billy Joel heran machten.

Der Graben ist dieses Mal nicht ganz so breit, da McCartney nicht der Zyniker ist, der seine Umwelt mit scharf sezierendem Blick ins Auge fasst und in seinen Texten bloßstellt. Das ist für die Schweden Vorteil und Problem zugleich.

Bei den Berlin Voices gab es kaum noch Parallelen zu den Original-Interpretationen. Sie haben aus ihnen etwas ganz Anderes gemacht. Hatte man das akzeptiert, verlor man den Vergleich mit Billy Joel schnell aus den Augen.

Diesen Vorteil gibt es bei den Stockholm Voices nicht in diesem Maße. Und so fällt es doch sehr deutlich ins Gewicht, dass bei „With little Help from my Friends“ die gesamte Power verschwunden ist, dass „The Fool on the Hill“ seine Progressivität verloren hat und sehr vorsichtig angegangen wird und „In my Life“ ziemlich blass wirkt.

Am stärksten sind die Stockholm Voices, wenn sie den Swing bemühen. Das führt dazu, dass „Paperback Writer“ alles andere als ein Ausfall ist, und macht „Get back“ zum Star des Albums, der taktisch geschickt an den Anfang gesetzt wurde.

In der Regel sind es eher die Instrumente als der Gesang, die positive Signale setzen – das perlende Piano von „In my Life“, das tolle Saxophon von „My Valentine“ oder die Bläser von „Say say say“.

Norbert von Fransecky