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Reviews

Ally Venable

Real Gone


Info

Musikrichtung: Blues Rock

VÖ: 24.02.2023

(Ruf)

Gesamtspielzeit: 42:31

Internet:

https://allyvenableband.com/
http://wordpress.rufrecords.de

Der Pressetext lässt zu Beginn vielversprechend verlauten: Der wohl aufregendste Sound, den Sie in diesem Jahr hören werden, ist der der preisgekrönten Bluesrocksängerin Ally Venable mit ihrem neuen Album "Real Gone". Nun, da bin ich sozusagen aufgeregt.

Norbert hatte die letzte Produktion der jungen Dame, Heart of Fire, bereits vorgestellt. Ein Album mit Abwechslung und Höhepunkten, das aber durchaus noch Luft nach oben hat, so lautete vor zwei Jahren sein Fazit. Nun, selbst hatte ich mich gleichzeitig mit dem Album hier beschäftigt und kam letztlich in der Bewertung zum gleichen Ergebnis.

Hatte ich seinerzeit darauf hingewiesen, dass jene Produktion mit dem "Gütesiegel" 'Produced By Jim Gaines' behaftet war, so hat sich nun etwas geändert. Wie bereits bei anderen aktuellen Produktionen des Genres ist erneut der auch hier beteiligte Schlagzeuger Tom Hambridge für die Produktion zuständig und bei allen der zwölf Songs ist er maßgeblich als Komponist beteiligt/verantwortlich. Und so könnte auch hier wieder der Einfluss des Musikers überpräsent werden.

Hierzu heisst es im Pressetext: Für die Aufnahmesessions im vergangenen Jahr reiste Venable nach Nashville und Chicago. Am Mischpult sitzt dort kein Geringerer als der Grammy-Gewinner Tom Hambridge (Buddy Guy, James Cotton). Der erfahrene Studiotüftler macht die lodernde Energie von Allys Studioband hörbar, und zwar wie nie zuvor.

Energie, ja, das mag das Stichwort sein. Allein, wenn der Opener, der Titelsong, losbrettert, spürt man das, vor allem darum, weil auch hier Hambridge wieder sein donnerndes Rockschlagzeug zum Besten gibt. War es auf "Texas Honey" und "Heart Of Fire" noch Elijah Owings, der ein relativ elegantes und swingendes Schlagzeug spielte, ist es hier Hambridge, der sowohl für Eleganz und Swing so gar nichts tut. Dafür sorgt er jedenfalls für die weitere Abkehr der Protagonistin vom Blues, und bringt sie der Rockmusik noch ein Stück näher.

Nun, das meine ich nicht negativ in diesem Sinne, doch bedaure lediglich die zunehmende Abwendung vom Blues. Ist es beim Titelsong noch knallharter Rock, so gesellen sich im Laufe der Spielzeit dann auch noch Elemente aus dem Popbereich dazu. Ally behauptet sich dazwischen allerdings mit ihrem satten Gitarrenspiel, und bei "Going Home" muss ich hierbei auch ein wenig an Billy Gibbons denken. Doch auch Z Z Top hatte sich einst kurzfristig vom Blues ein wenig verabschiedet mit dem Ergebnis weniger soulvoller Musik.

Und leider geht mir das auch bei Real Gone so. Ich vernehme einen durchgängig fast einheitlich geprägten Sound, eben jenen von Mr. Hambridge, und das fällt mir halt negativ auf. Meiner Meinung hatte Jim Gaines mit "Heart Of Fire" etwas Besseres abgeliefert. Kurzum, diese Musik eignet sich durchaus für alle Freunde heftig kraftvoller Blues Rock-Klänge mit der Betonung auf Rock, auf jeden Fall sicher nicht schlecht. Doch - mir fehlen weitestgehend Emotion und Seele. Ausnahmen mögen die Regel bestätigen, denn "Broken And Blue" ist eine schöne Ballade mit einem dezenten Soul/Blues-Feeling, hier singt Ally auch wie für sie maßgeschneidert. Dieser Song ist auch einer jener mit einem Gast an Bord, hier ist es der umtriebige Joe Bonamassa.

Eine Legende des Blues gesellt sich der jungen Dame dann mit Buddy Guy auf "Texas Louisiana" dazu. In diesem schleppend rockenden Stück bringt Buddy dann noch ein wenig mehr Blues-Feeling ein, wenn doch nicht dieses knallige Schlagzeug wäre.

Ich hatte vor zwei Jahren noch bemerkt, dass es handwerklich so gar nichts zu bemängeln gab, und mag die Protagonistin noch kein eigenes Profil mit dem gewissen Wiedererkennungswert entwickelt haben, präsentiert sie sich recht versiert mit ihrer Gitarre.. Nun, ein gewisses Profil hat sich mit Real Gone, wie ich meine, hörbar ausgebildet, doch ist es das von Ally oder jenes von Tom Hambridge???



Wolfgang Giese

Trackliste

1 1 Real Gone (3:15)
22 Going Home (3:30)
33 Justifyin' (3:40)
44 Broken And Blue [featuring Joe Bonamassa] (4:22)
55 Don’t Lose Me (3:37)
66 Any Fool Should Know (3:18)
77 Texas Louisiana [featuring Buddy Guy] (2:55)
88 Kick Your Ass (3:24)
99 Blues Is My Best Friend (3:39)
1010 Gone So Long (3:45)
1111 Hold My Ground (3:47)
1212 Two Wrongs (3:04)

Besetzung

Ally Venable (lead vocals, guitar)
Tom Hambridge (all drums, background vocals & percussion)
Kenny Greenberg (guitars)
Tommy Macdonald (bass)
Mike Rojas (keyboards)
Rachel Hambridge (background vocals)
Sarah Hambridge (background vocals)
Max Abrams (saxophones)
Steve Patrick (trumpet)
Buddy Guy (guitar, vocals – #7)
Joe Bonamassa (guitar – #4)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger