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Reviews

Resina

Resina


Info

Musikrichtung: Experimental / Alternative / Improvisation / Contemporary Music

VÖ: 30.09.2016

(130701 / Fat Cat)

Gesamtspielzeit: 38:40

Internet:

http://www.fat-cat.co.uk/releases/resina
http://www.r30701.com/artist/resina

Resina ist das Pseudonym der 1982 in Danzig geborenen Cellistin Karolina Rec. Ihr Instrumet hat sie klassisch studiert, trotzdem bewegte sie sich zunächst im Umfeld der polnischen Alternative-Musik, spielte hier in vielen verschiedenen Bands und ist somit eine durchaus wichtige Figur der polnischen Alternative-Music der 00er-Jahre. Zusätzlich schrieb sie auch einige Theatermusiken und spielte diese ein und trat viel live auf. Mit ihrem unbetitelten Debüt beschreitet sie jetzt durchaus neue Wege.

Das Eröffnungsstück “Tatry 1“ bietet fast eine Overtüre zum Auftakt. Ein euphorisches Cello bietet die Grundlage und über diesen Sound spielt Karolina repetive Melodien und Sounds auf ihrem Instrument. Man erwartet jederzeit, dass das Stück in Euphorie ausartet, doch der Sound bleibt eher postrockig und die Explosion bleibt aus. “Flock“ arbeitet mit experimentellen Klängen aus dem Cello über welche dann zunächst fast in Jazzgefilden gespielt wird. Im zweiten Teil des Stückes kommt dann die Alternative-Musik zum Tragen, grandios nur auf dem Cello gespielt.

Mit “Tarty 2“ folgt ein ganz leises Stück, nur basierend auf einer sich wiederholenden, sehr hoch gespielten Melodie. Sehr wehmütig. Darauf gibt es dann mit “Nightjar“ dunkle Celloklänge, die von unheimlichen, improvisiert wirkenden Sounds auf dem Cello untermalt werden. Ein sehr bedrohlich, aber auch gewaltiges Stück. In den Bereich der Contemporary Music geht dann “Dark Sky, White Water“. Es werden unterschiedlichste Klänge auf dem Cello erzeugt: perkussive, gezupfte, gestrichene. Diese Klänge fügen sich zu einer unheimlichen Atmosphäre zusammen. Das Ganze geschieht hier jedoch sehr sanft und nicht so explosiv wie man es sonst häufig von dieser Musik her kennt. Später erfüllt ein brummender, tiefer Celloton die Szenerie und das Stück steigert sich in Post- /Alternativerockklänge - eben nur auf dem Cello interpretiert. Nach dem kurzen, sphärischen “Afterimage“, bei dem dann auch erstmals die Elektronik hörbar wird, bereitet das jazzig-postrockige “Not Here“ mit teilweise auch fröhlichen Elementen einen positiven Abschluss.

Resina ist ein spezielles, sehr interessantes Album mit wirklich neuen Ansätzen geworden. Natürlich erschließen sich die Stücke nicht gleich, und manches ist auch vielleicht etwas zu verkopft geraten. Doch insgesamt stimmt die Balance zwischen Improvisation und Komposition. Zusätzlich ist es gelungen, einen Spannungsbogen über die sieben Stücke zu erzeugen und so ein interessantes, immer wieder neu zu entdeckendes Album zu präsentieren.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Tatry 17:12
2Flock4:20
3Tatry 26:10
4Nightjar3:49
5Dark Sky, White Water7:41
6Afterimage2:18
7Not here7:10

Besetzung

Karolina Rec: Cello, Elektronik, Instrumente
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger