Reviews

Riot V

Unleash the Fire

Info Musikrichtung: Power Metal VÖ: 24.10.2014 (Steamhammer / SPV) Gesamtspielzeit: 61:04

Wenn man behauptet, dass Riot V nur ein Schatten dessen sind, was Riot einmal waren, ist das nicht ganz falsch, sollte aber in dem Bewusstsein gesagt werden, dass Riot in ihren besten Zeiten eine derartige Macht waren, dass auch ihr Schatten noch die meisten anderen Genre-Vertreter in eben jenen stellt.

Im vorderen Teil erinnern Riot V an die Helloween der Keeper Ära. Insbesondere das eröffnende „Ride hard live free“ steht mit den Gitarrenläufen und den Vocals in dieser Tradition. Insgesamt gehen die Amis aber melodischer und eher in Richtung Hard Rock, denn Speed Metal zur Sache.

Wem in dieser Phase etwas Power fehlt, dürfte mit dem fantastischen Titelsong gut bedient sein. Über den folgenden, sich ständig wiederholenden Lalala-Metal decken wir das Tuch des Schweigens, denn „Kill to survive“ liefert Power Metal mit einem Klasse Refrain, sägenden Riffs und einer gewissen Nähe zu Rhapsody.

Das fröhlich melodische „Take me back“ hat eine leichte Tendenz zur Schunkel-Mucke, bleibt aber insgesamt im grünen Bereich. Der knackige Hard Rock „Return of the Outlaw“ trägt eine Prise Southern Rock ins Programm.

Der Live Track „Thundersteel" wertet das Album noch einmal deutlich auf – und ist genau deshalb problematisch. Trotz dumpfem Bootleg-Sound toppt er das komplette Album. Womit wir im Prinzip wieder beim ersten Satz dieser Review sind. Dieses starke Album ist eben relativ schwach, aber nur, wenn man es mit den frühen eigenen Großtaten vergleicht.

Norbert von Fransecky