····· EP, Buch und Tour - Ringo Starr feuert aus allen Rohren ····· 40 Jahre Steamhammer – 40 Jahre Rockgeschichte  ····· Neues Solo-Album von David Gilmour im September ····· Evildead-Album wird mit einer ersten Single angekündigt ····· Alles ist =1 meinen Deep Purple auf ihrem kommenden Album ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Sehling, J. A. (Semerádová)

Weihnachten im Prager Dom


Info

Musikrichtung: Spätbarock

VÖ: 3.10.2014

(Supraphon / Note 1 / CD / 2014 / Best. Nr. SU 4174-2)

Gesamtspielzeit: 71:19

Internet:

Collegium Marianum

ALLE JAHRE WIEDER…

erhebt die alte Frage ihr hässliches Haupt: Was gibt´s Neues auf dem Plattenteller zu Weihnachten? Wieder nur ein Knabenchor, der Christmas Carols singt? Wieder nur ein Wagner-Spezialist, der sich am Weihnachtsoratorium vergreift?
Nein, manchmal gibt es wirkliche Novitäten. So wie diese CD mit Weihnachtsmusik des Prager Musikers Johann Antonin Sehling (1710-1756). Obgleich von Sehling immerhin 93 Kompositionen überliefert sind, ist er im Schallplattenkatalog bisher überhaupt nicht vertreten. Zu Unrecht, wie diese schöne Produktion von Supraphon beweist. Wenngleich Sehling nicht unbedingt als innovativer Kopf gelten kann, so ist seine Musik doch deshalb interessant, weil sie Elemente des österreichischen Hochbarocks und der italienischen Barock(-opern-)musik vereint und mit volkstümlichen Einflüssen aus Böhmen zusammenführt. Herausgekommen sind dabei u.a. diese Pastorellen, Motetten und kleineren Kirchenwerke, die durch einen freudigen, hin und wieder auch gewollt naiven Grundton, einen Zug ins Tänzerische und zahllose melodische Einfälle bezaubern. Sehling löst sich dabei von barocker Formstrenge und stößt die Tür in Richtung Frühklassik auf. So kann man sich eine Aufführung sogar idealiter eher in einer Kirche mit Rokoko-Interieur als in einem hochbarocken Kirchenraum denken.

Jana Semerádová und ihr Collegium Marianum gehen die Musik mit wunderbarere Leichtigkeit und Nonchalance an. Vom säuselnden Wiegenlied bis zur Hirtenmusik und zur prachtvollen Drei-Königs-Offertorium finden die Ausführenden stets den passenden Duktus und lassen den Hörer lächelnd in weihnachtsseliger Stimmung schwelgen. Dazu trägt auch die durchweg gute bis hervorragende Leistung der Sänger bei, unter denen sich einmal mehr Hana Blaziková besonders auszeichnet.

Prädikat: Eine wirklich schöne Bescherung - zum Fest wärmstens empfohlen!



Sven Kerkhoff

Trackliste

1 Rorate 01:31
2 Aria per Adventu Domini 06:39
3 Rorate
4-6 Motette „Deponite metum“ 07:04
7 Duett „Vis ingens est favori“ 06:24
8 Motette „Dormi nate, mi mellite“ 07:41
9-10 J.J. Fux: Sonata pastorale 03:00
11 Pastorella „Eja, laeti properemus“ 05:04
12 Pastorella „Eja, surgite pastores“ 06:39
13 Pastorella „Non sic cervus ad fluentum“ 05:22
14 Aria „Vos stellae preclarae“ 05:45
15 Pastorella „Dormi, tenellule“ 05:50
16-18 Offertorium „Ecce magi veniunt“ 07:27

Besetzung

Hana Blazikova: Sopran
Marketá Cukorvá, Marta Fadljevicová: Alt
Václav Cizek: Tenor
Tomás Král: Bariton
Jaroslav Nosek: Bass

Collegium Marianum

Jana Semerádová: Ltg.
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger