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Reviews

Pavlov's Dog

Has anyone here seen Siegfried?


Info

Musikrichtung: Progressive Pop

VÖ: 14.03.2014 (1977)

(Rockville / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 72:53

Pavlov's Dog lebten das Leben einer Silvesterrakete – ein grandios steiler Aufstieg, ein schnelles Abfackeln und ein ebenso schnelles Verschwinden im Nichts. Ein drittes Album konnte 1977 noch aufgenommen werden; es wurde aber nie offiziell veröffentlicht. Columbia Records weigerten sich das Album einer bereits aufgelösten Band noch in die Läden zu stellen.

So kursierten über Jahrzehnte lediglich diverse Bootlegs der Aufnahmen, die wohl allesamt auf eine Cassette minderer Soundqualität zurückzuführen sind, die die Band von ihrem Label erhalten hatte. Die Masterbänder galten als verschwunden – bis sie 2013 wieder entdeckt wurden. Nach ihrer Restaurierung kann Has anyone here seen Siegfried?, das dritte Album von Pavlov’s Dog, nun in angemessener Qualität veröffentlicht werden.

Nach Durchhören des ursprünglichen Albums fragt man sich allerdings, ob die Tatsache, dass Pavlov’s Dog sich aufgelöst haben, möglicherweise nicht der einzige Grund für die Zurückhaltung bei Columbia Records gewesen ist. Denn Has anyone here seen Siegfried? ist über weite Strecken schlicht und ergreifend langweilig.

Das Charisma der androgynen Stimme David Surkamps nutzt sich schnell ab und verliert seinen Reiz, so dass der ständig klagende Tonfall irgendwann nur noch als Gejammer wirkt. Natürlich gibt es auch Aufhorcher – das kraftvoll sentimentale „Good bye Trafalgar“ mit seinem kompetenten Gitarrensolo zum Beispiel, das am Ende zur Powerstrecke auftauende „It’s all for you“, oder das durch seine Melodie und das gut geerdete Gitarrensolo geadelte „I love you still“. Highlight ist bezeichnender Weise der Studio Outtake „Stop short“, der das etwas süßlich melancholische Einerlei mit rauem Rock-Akzent kurzfristig aufmischt.

Der aktuelle Release kommt mit einem Bonusbereich, der fast die gleiche Spielzeit wie das ursprüngliche Album hat. Einige der dort enthaltenen Live-Takes sorgen dafür, dass das Album dann doch noch in den zweistelligen Punktebereich gehoben werden kann. „She comes shining“ ist eine schöne Prog-Pop Hymne mit perlendem Piano. „Trafalgar” gibt sich regelrecht funky, und immer wieder wird mit Hilfe der Violine in Richtung Kansas agiert.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Good bye Trafalgar 3:26
2Falling in Love 3:24
3Only you 4:31
4Painted Ladies 3:19
5I love you still 4:06
6Jenny 4:09
7Today 3:04
8Stop short (Original Studio Outtake) 2:39
9It's all for you 3:49
10Suicide 2:03
11While you were out 2:51
12Falling in Love (Alternative Mix) 3:19
13Julia (Acoustic Version 2007) 3:05
14She came shining (Live 2012) 5:36
15Fast Gun (Live 2011) 3:22
16She breaks like a Morning Sky (Live 2011) 5:26
17Paris (Live 2011) 4:45
18Trafalgar (Live 2012) 3:10
19Only you (Live 2012) 6:48
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger