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Reviews

Phil Cornell

Feeling A Moment


Info

Musikrichtung: Rock

VÖ: 01.11.2013

(G Records / Believe Digital / Rough Trade)

Gesamtspielzeit: 58:25

Internet:

http://www.philcornell.com

Das mir vorliegende Album ist bereits das zweite des gebürtigen Münchners. 2009 erschien die Debütscheibe A Part Of Me. Das zweite Album Feeling A Moment wurde von keinem Geringeren als Chris Lausmann produziert, der bereits Scheiben von Bands wie Bonfire oder Robin Beck veredelte. Klangtechnisch ist die sauber produzierte Scheibe über jeden Zweifel erhaben. Man hört sämtliche Instrumente gut heraus und merkt auch bei den Streichern, dass diese von echten Musikern eingespielt wurden. Anspieltipp hier: „Come Closer“.

Der erste Song „Set The World On Fire“ tönt launig aus den Boxen und hört sich gut an. Ähnlichkeiten zu Bon Jovi sind vielleicht nicht gewollt - aber durchaus vorhanden. Der Gesang von Phil Cornell ist sehr ausdrucksstark und ähnelt dem von Jon Bon Jovi sehr. Auch „If You Wanna Love” hat durchaus Radiotauglichkeit, Singlepotential und hört sich um Längen besser an, als der Kram, den man von Früh bis Spät von diversen Radiosendern um die Ohren gehauen bekommt. Der Song wurde ihm vom Produzenten der Scheibe, Chris Lausmann und dem Hardrock-Sänger Michael Voss förmlich auf den Leib geschrieben. Der Titelsong „Feeling A Moment“ hat alles, was einen guten Rocksong ausmacht. Eine tolle Melodie, eine tolle Hookline und geht sofort ins Ohr. Das Einzige was mir jetzt noch fehlt, ist ein geiles Gitarrensolo! Wenn dieser Song auf einem der letzten Bon Jovi-Alben stehen würde, käme keiner auf den Gedanken, dass er nicht von den Edel-Rockern aus New Jersey stammt. Der Song ist seit März 2013 bereits als Single veröffentlicht und wird derzeit als Musik der VOX-TV-Produktion „Shopping Queen“ eingesetzt. Allerdings muss gesagt werden, dass der Song eine Coverversion der Band Feeder ist.

Ansonsten hat Phil Cornell die meisten Songs selbst geschrieben. Auf dem abwechslungsreichen Album sind auch einige Balladen enthalten, die manchmal sehr gut ausfallen wie bei „Come Closer“ und manchmal etwas zu rührig klingen, wie bei „Words“. Hier wird knapp an der Kitschgrenze vorbei gesegelt, was durch eine gute Melodie jedoch wieder wett gemacht wird. „Blood Money“ geht wieder sehr schnell ins Ohr und lädt zum Mitwippen ein. Zum Schluss wird er noch mit einem tollen Saxophon-Solo veredelt. Der Song aus der Schnittmenge zwischen Bruce Springsteen und Bob Seger gefällt mir mit am Besten.

Insgesamt sind auf der CD viele poppige Rocksongs mit einer gewaltigen Mainstream-Schlagseite enthalten. Auf fette Riffs oder gewaltige Solos wartet man jedoch vergeblich. Das Zielpublikum kann schnell erfasst werden: Es sind Frauen, denen Rock zwar gefällt - nur zu hart darf er nicht sein. Im Booklet wird dies bei den Fotos auch anhand der Kleidung deutlich. Genauso präsentieren sich Bon Jovi, Journey oder Gotthard in ihren Alben derzeit. Als Bonustracks sind Unplugged-Versionen der Songs „Take Me“ und „Come Closer“ enthalten. Diese Lieder entfalten erst in diesen Versionen ihre wahre Qualität. Beide Songs zählen für mich speziell in diesen Versionen zu den Highlights des Albums und bilden einen qualitativ hochwertigen Abschluss.

Es gibt von mir 13 Punkte, d.h. für Fans dieser Zielgruppe (Mainstream-Radio-Rock mit extremer Pop-Schlagseite) durchaus empfehlenswert. Allerdings finde ich die CD etwas zu unspektakulär. Sicher sind einige tolle Songs darauf enthalten, die im Radio sicher gut ankommen und auch eine Zeitlang dort laufen. Vielleicht würde es dem Sound etwas besser zu Gesicht stehen, wenn etwas mehr Rockgitarren und etwas mehr Rock'n'Roll-Faktor dabei wäre. Dann könnte es für die Fans von Gotthard oder Bon Jovi auch interessant werden. Diese werden mit der Platte härtetechnisch so ihre Probleme haben und waren vielleicht ursprünglich mal als Zielpublikum gedacht.



Stefan Graßl

Trackliste

1Set The World On Fire
2If U Wanna Love
3Feeling A Moment
4Come Closer
5Beautiful Eyes
6Blood Money
7Wherever You Go
8Words
9Brighter Than A Star
10Hate U
11Take Me
12Suitcase
13Under The Sunlight
14Come Closer (Spanish Spirit)
15Take Me (Live & Unplugged)

Besetzung

Phil Cornell (Vocals, Guitars)
Chris Lausmann (Backing Vocals, Electric & Acoustic Guitars, Bass, Keyboards, Drums)
Helmut Bachmann (Electric & Acoustic guitars)
Harald Reitinger (Piano)
Uli Fischer (Arrangements & Programming)
Markus Escher (Guitars)
Thommy Hien & Hubert Wagner (Backing Vocals)
Chris Haller (Saxophone)
Philipp Fabian Kölmel (Classical Direction)
Alex Klier (Bass)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger