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Busy Signal

Reggae Music again

Info Musikrichtung: Reggae / Dancehall VÖ: 20.04.2012 (VP / Groove Attack) Gesamtspielzeit: 58:38

Busy Signal wird in der Reggae-Szene derzeit wie ein König abgefeiert. Gespannt wie ein Flitzebogen wollte ich mir also anhören, was dahinter steckt. Und tatsächlich, Reggae Music again ist eine deutliche Steigerung gegenüber D.O.B., dem letzten Album, das ich in den Fingen hatte.

Ein schwaches Kompliment, denn im Prinzip hat Busy Signal damit nicht mal ganz den Sprung in den Bereich des gerade noch Erträglichen geschafft. Er steckt zwar nicht mehr so knietief im Hip-Hop-Sumpf, wie mit D.O.B., aber Reggae Music again trifft die Sache nur bedingt.

Gleich im Opener „Run weh“ zeigt sich eine recht schwache und flache Reggae-Hip-Hop-Mixtur, die Busy Signals Problem recht deutlich spiegelt. Da wo Reggae warm und deep sein sollte, herrschen hier oft seelenlose Plastiksounds. Besonders nervig lässt sich das im Fall von „119“ erleiden. Dazu kommt eine Stimme, die eher jämmerlich und weinerlich, als leidend und anklagend ist. Dass er anklagen will, zeigt Busy Signal mit Texten wie „Modern Day Slavery“.

Mit etwas Geduld lassen sich aber einige verlockende Farbtupfer finden – der recht melodische Titelsong zum Beispiel, der seinem Namen fast Ehre macht, die an Santana erinnernden Sounds von „Jah love“, das schöne Gitarrensolo von „Royal Night“, oder der schön fließende Reggae „Part of Life“.

Bislang sind das noch einige Details in einer wenig anlockenden Gesamtatmosphäre, aber immerhin Hoffnungszeichen, falls Busy Signal seinen Weg in der eingeschlagenen Richtung fortsetzt.

Norbert von Fransecky