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Warbeast

Destroy

Info Musikrichtung: Thrash Metal VÖ: 12.04.2013 (Season of Mist) Gesamtspielzeit: 45:56 Internet: http://www.warbeast.org http://www.facebook.com/warbeast1

Mit Hilfe ihres Kumpels Phil Anselmo (Pantera, Down) versuchen Warbeast jetzt auch hier durchzustarten. Zumindest erscheint ihr zweiter Langdreher Destroy nicht nur direkt über sein Housecore-Label, sondern im Vertrieb der Gourmetmetal-Adresse Season of Mist. Der kürzlich veröffentlichte, kleine Appetithappen War of the Gargantuas versprach auch nicht zuviel. Destroy ist eine Abrissbirne wie sie im Buche steht. Mit Warbeast führt Sänger Bruce Corbitt im Endeffekt das weiter, mit dem er bei Rigor Mortis Anno-dazumal aufhörte: giftiger und ziemlich deftiger Thrash Metal-Sound.

Dazu passt auch die schmutzige Produktion, die den zu hörenden Songs „schmeichelt“. Die Stimme leicht den Hintergrund gedrängt, eine knusprige Gitarrenwand und ein für diese Musik schon fast ungewöhnlich dick drückender Bass. Lediglich das Schlagzeug steht dem ein wenig nach. Oder hat man sich einfach schon zu sehr an übermäßige getriggerte Drums gewöhnt? Sei's drum, die Urgewalt der Band kommt super rüber. Stilistisch sucht man sich irgendwo zwischen Exodus-Geschredder und Slayer-Wahnsinn ein gemütliches Plätzchen. Dabei klingt man angenehm klassisch, ohne gleichzeitig übertrieben retro zu sein. Letzteres bekommt man mittlerweile ja viel zu oft zu hören.

Die Songs sind verhältnismäßig abwechslungsreich und verspielt. Doch am besten sind Warbeast immer dann, wenn sie den Knüppel extraderb wie beim knackigen „Nightmares in the sky“, „Blood moon“ oder „War of the world“ aus dem Sack lassen. Was leider manchmal etwas fehlt, ist Nachhaltigkeit oder zumindest ein gewisser Ohrwurmfaktor. Lediglich der Titeltrack oder die Bandhymne „Warbeast“ knallen einem Trash-typische Mitgrölrefrains um die Hörmuscheln.

Ganz reicht es also für die Trash-Oberklasse noch nicht. Doch Destroy ist ein sauberes Thrash-Album, das besonders Genre-Fans munden dürfte, die es ein wenig schmutziger mögen.

Mario Karl