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Reviews

Fear Factory

The Industrialist


Info

Musikrichtung: Industrial/Thrash Metal

VÖ: 01.06.2012

(AFM Records / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 48:45

Internet:

http://www.fearfactorymusic.com
http://www.facebook.com/fearfactory?v=wall&ref=ts

Nachdem die Herren Bell und Cazares auch juristisch bestätigt bekamen, dass sie und sonst niemand Fear Factory sind, machen sie es auch mit ihrem zweiten Reunion-Album klanglich noch mal ganz deutlich. Denn The Industrialist beschränkt sich ganz auf die Kernkompetenzen der Band. Sprich, durchgehende Stakkato-Riffs, keifender Strophen-Gesang und angehobene melodische Refrains und gnadenlos nach vorne drückende Maschinendrums. Bei letzterem Stilmittel ging man sogar so konsequent wie nie vor und ließ sie gleich ganz vom Computer erzeugen. Der Unterschied zu früher tendiert gegen 0.

Im Gegensatz zum Vorgänger Mechanize schob Produzent Rhys Fulber das Industrial-Element wieder ein klein wenig nach vorne und die beiden Bandköpfe lassen die Songs etwas geradliniger und eingängiger erklingen. Letzteres ist Fluch wie Segen zugleich. Denn einerseits gehen die Songs leicht ins Ohr - sie klingen zum Großteil aber auch gleichförmig. Schuld sind das ewig selbe und variationsarme Riffing und die immer wieder ähnlichen, angehobenen und mit Keyboards untermalten Refrains. Das war Mitte der 90er noch top. Heute hat man das leider schon etwas zu oft gehört. Das ist es schon richtig kreativ, wenn man den Chorus als Höhepunkt (wie bei „Difference engine“ und „Dissemble“ vorexerziert) ans Ende und nicht in die Mitte packt. Für eine Band die einst ein Innovator war und immer noch mit einem starken Science Fiction-Image spielt vielleicht nicht ganz optimal.

Trotzdem hauen Titel wie der starke Titeltrack, „Recharger“ oder „New Messiah“ ziemlich ins Mett. Auch das atmosphärischere „God eater“ setzt Akzente. Gänzlich überflüssig sind dagegen das Outro „Religion is flawed because man is flawed“ und erst recht der Ambient-Track „Human augmentation“, der das Album nur künstlich verlängert.

Ob man The Industrialist jetzt nun gut findet oder nicht, hat sehr damit zu tun, ob man eine neue, nicht gerade zeitgemäße und wenig frische Version von Demanufacture hören möchte oder ob man auf Biegen und Brechen etwas Neues von der Band erwartet. Denn irgendwie scheinen es sich Fear Factory mehr als je zuvor auf ihrer kleinen Insel gemütlich gemacht zu haben, wo sie sich damit zufrieden geben in alten Zeiten zu schwelgen. Das mag in Ordnung sein und hat was von einer Industrial Metal-Version von AC/DC. Ein leichtes G'schmäckle von bloßer Pflichterfüllung schwingt leider trotzdem irgendwie mit.



Mario Karl

Trackliste

1The Industrialist6:07
2Recharger4:09
3New Messiah4:30
4God Eater5:57
5Depraved Mind Murder4:43
6Virus of Faith4:34
7Difference Engine3:37
8Dissemble4:12
9Religion Is Flawed Because Man Is Flawed1:52
10Human Augmentation9:04

Besetzung

Dino Cazares (Gitarre, Bass)
Burton C. Bell (Gesang)
Rhys Fulber (Keyboards, Programming)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger