Musik an sich


Editorial

„Ja, is‘ denn scho‘ wieder Weihnachten…?“ fragte einst ein Kaiser, der sich seinerseits derzeit ganz andere Fragen stellen lassen muss.

Warum ich gerade diese Phrase aus der Versenkung ziehe? Tja, die Monate ziehen so schnell vorbei, dass einem ganz schwindelig werden kann. Es ist schon November, aber war denn nicht gerade erst Sylvester?! G7-Gipfel, ständiges Finanzgeschacher in Griechenland, Fußball-WM der Frauen, Absturz der Germanwings-Maschine, das alles überstrahlende Thema Flüchtlinge (ob man es Krise nennen mag oder nicht, soll jeder für sich selbst entscheiden) und und und... Es bleibt einem kaum Zeit, alles so richtig zu reflektieren.

Ähnlich geht es einem als Redakteur eines kleinen (aber hoffentlich feinen) Online-Musikmagazins. Zwar keine konkreten Ereignisse, doch die Anzahl an Veröffentlichungen, die sich über uns ergießt, ist Legion, und pünktlich jeden Freitag erscheint er, der neueste „heiße Scheiß“, dem man doch etwas genauer ein Ohr leihen solle. Nicht zuletzt dadurch, dass uns vor nicht allzu langer Zeit einige engagierte Mitschreiber verlassen haben, weiß man gar nicht so recht, wo man zuerst hin fassen soll…

Aber wir wollen uns nicht beklagen. Schließlich sind wir in einer komfortablen Lage und durchaus privilegiert und dürfen vor anderen, zahlenden Kunden zuerst in neue Musik reinhören und Euch, liebe Leser, von unseren Entdeckungen berichten.

So gab es auch diesen Monat wieder zahlreiche Neuerscheinungen, die einen Blick wert sind. Schaut einfach mal in der Reviewabteilung vorbei. Aber auch einige Artikel hält diese Ausgabe wieder für Euch bereit. Tja, an denen merkt man aber auch, dass wir selbst wohl keine 20 mehr sind. Denn Namen wie David Knopfler, Cinderella’s Tom Keifer, die Scorpions und deren ehemaliger Gitarrist Uli Jon Roth sowie Rainbow und Deep Purple in Form der Coverband Demon’s Eye wandeln nicht erst seit gestern durch die Welt. Aber sind sie deshalb irrelevant? Ich denke nicht. Irrelevant ist auch das nicht, was das Ensemble Syntagma tut: alte Musik interessant und leidenschaftlich vorgetragen.

Um nochmals einen Bogen zu schlagen: Ihr möchtet auch privilegiert sein? Ihr wollt neue Sachen vor anderen zu hören und die Chance bekommen mit bekannten und noch nicht so bekannten Musikern zu sprechen und ihre Konzerte besuchen? Nichts leichter als das. Denn wir haben nicht nur für neue Musik ein Ohr, sondern auch für Leute, die gerne in diese Materie einsteigen würden. Meldet euch einfach unter info@musikansich.de oder nehmt über unsere Facebookseite Kontakt mit uns auf. Denn da werden sie geholfen - um noch einmal in die Dämliche-Phrasen-Kiste zu greifen…

Euer Mario Karl