Michael Veitch

Wachtraum


Info
Musikrichtung: Singer/Songwriter

VÖ: 26.08.2022

(Eigenlabel)

Gesamtspielzeit: 45:58

Internet:

https://www.michaelveitch.com/
https://www.hemifran.com/news/


Michael Veitch hatte zuletzt mit Wake Up Call und Best Of Many Days zwei hervorragende Platten veröffentlicht, mit unglaublich sensibler und einfühlsamer Musik im Umfeld des Genres Singer/Songwriter.

Gerade das letzte Album des in Woodstock lebenden Musikers konnte mich sehr begeistern, hatte ich doch festgestellt, dass alle Zutaten stimmen, angefangen von der sympathisch wirkenden warmherzig klingenden Stimme, stets die aussagekräftigen Texte glaubhaft vermittelnd, bis zur Instrumentierung, bis auf einige Ausnahmen meistens im Alleingang eingespielt.

Auf dem neuesten Werk, Wachtraum - ob ihm der Titel zufloss bei den Studioaufnahmen? Denn neben einem Studio in Bearsville waren es erneut die Osterwald Studios in München, in denen die Musik entstand. Wie auch immer es gewesen sein mag, erneut schweben diese wunderbaren Songs, zwölf an der Zahl, wie eine Wohltat durch den Raum. Geholfen haben viele Musiker, die auf einigen Songs ihre Beiträge einbringen und zusammen wirkt das dennoch wie aus einem Guß, so, als hätten alle zusammen gemeinsam eine schöne Zeit verbracht, und nebenbei in freundschaftlicher Runde musiziert.

Im Song "Moving Day" lautet eine Textzeile moving us, moving us, moving us this way. Ja, und genauso bewegend nähert sich mir die Musik, diese Stimmung berührt mich, bewegt mich, läßt mich in eine Art Wohlfühlstimmung fallen. Weiter im gleichen Song ein guter Wunsch: Where children can dream of a world where all their flowers grow. Begleitet wird Veitch hier nur von der chromatischen Mundharmonika von Gary Schriener, das reicht bereits, um diese starke Atmosphäre zu schaffen.

Doch auch rocken kann der Mann, hier gleich nachfolgend mit "April Fools". Großen Stellenwert nehmen auch hier wieder die Texte ein, im Übrigen alle zum Nachlesen abgedruckt. So nimmt der Protagonist Stellung zur Gewalt, die davon ausging, wie viele Menschen in den USA erschossen wurden, und dass man dennoch die Hoffnung nie begraben sollte, hierbei nimmt er Bezug auf den 4.Juli, "Happy Fourth Of July" heißt der Song.

Die Musik der gesamten Platte strahlt sehr viel Leidenschaft aus, und wie ich bereits einmal bemerkte zu "Best Of Many Days", gilt das auch für Wachtraum: Wäre diese Platte damals in den Siebzigern erschienen, hätte sie unter Umständen zu einem Klassiker des Genres avancieren können. Mir bleibt insofern nur noch, zu empfehlen, sich alle zwölf Songs in einer behaglichen Atmosphäre anzuhören und ganz einfach zu genießen, man kann durchaus Kraft aus dieser herzerwärmenden Stimmung schöpfen!



Wolfgang Giese



Trackliste
1 First Day
2 Valentine’s Day
3 Moving Day
4 April Fools
5 Sunday Afternoons
6 Happy Fourth of July
7 August Nights
8 Always Vermont
9 Birthday Oh Birthday
10 Last Days of Summer
11 First Snow of the Year
12 One Wish
Besetzung

Michael Veitch (voice, guitars, piano)
Pete Levin (piano, bass - #8)
Dan Whitley (slide - #6)
Josh Roy Brown (slide, dobro - #9, 12)
Eric Parker (drums, except #5)
Mark Huntley (drums - #5)
Kyle Esposito (bass - #1, 2, 4, 11, 12)
Bill Clockel (bass - #9)
John Lynch (bass - #5)
Gary Schriener (chromatic harmonica - #3)
Larry Brittain (guitar - #9)
Jeff Schmick (mandolin - #9)
Fooch Fischette (violin - #11)
Kirsti Gholson (voice - #1, 9, 12)
Julie Last, Madeleine Veitch (backup vocals)
and Judy Kass



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>