A.A.Williams

Forever Blue


Info
Musikrichtung: Indie Pop Rock

VÖ: 03.07.2020

(Bella Union)

Gesamtspielzeit: 42:30

Internet:

https://www.aawilliamsmusic.com/
https://bellaunion.com/
https://www.pias.com/


Nach einer Debüt-EP folgt nun das Debütalbum der in London lebenden Musikerin A.A. Williams. Und Forever Blue ist eine durchaus überraschende Erscheinung. Nach zwei Songs scheint sich die Zielrichtung etabliert zu haben, es herrscht eine düstere Stimmung, sehr misteriös und treibend. Mitunter scheint es, als seien Verzweiflung, Schmerz und Trauer die Triebfeder für die acht Songs gewesen.

Entsprechend ist der Gesang der Protagonistin ausgeprägt, tief melancholisch und relativ im Ausdruck, mitunter klingt es völlig lustlos, als hätte sie aufgegeben und sich dieser Stimmung ergeben, bedrohlich und intensiv eine Einheit mit den von Williams überwiegend selbst gespielten Instrumenten bildend.

Und so wabert und schwebt der Sound durch den Raum, mitunter erklingt im Vordergrund des dichten Geflechts noch erkennbar eine E-Gitarre im Rhythmus-Modus, einige Gesangsgäste unterstützen bestimmte Songs dazu und schließen sich der meist dunklen Stimmung an.

So vernehme ich mehr Moll als Dur, ohne, dass hier der Depression Vorschub geleistet wird. Denn letztlich bleibt die Faszination in Hinblick auf das vermeintlich Dunkle, das Misteriöse gerichtet, vielleicht soll eine Art Sehnsucht ausgedrückt werden, und wenn man dann seine eigenen Sehnsüchte einbringt und versucht, sie mit dieser Musik zu verschmelzen, dann mag sie sogar ein wenig schön klingen.

Im Zusammenhang betrachtet, bildet die Musik des Albums eine Einheit, die aber, bis auf einige wenige Ausnahmen, zu einheitlich, in diesem Sinne zu wenig abwechslungsreich, dahinschwebt, ein wenig aufgeschreckt wird man allerdings durch den Growl-Gesang von Johannes Persson auf "Fearless". Ansonsten heißt es, sich zurück zu lehnen und gemeinsam in diese Traumwelt zu entgleiten, ob man sich ihr nähern kann oder nicht, das ist sicher auch stimmungsabhängig oder davon, ob man sich grundsätzlich dieser ätherischen Mystik hingeben kann. Ausgeträumt hat man dann mit dem emotional sehr berührenden letzten Song, "I'm Fine", unterstützt durch den Klang des Cellos, das über das schlagzeuglose Stück dahinschwebt und mitnimmt auf diesem für mich schönsten Song der Platte.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 All I Asked For (Was To End It All)
2 Melt
3 Dirt
4 Fearless
5 Glimmer
6 Love And Pain
7 Wait
8 I'm Fine
Besetzung

A.A. Williams (voice, piano, keyboards, cello)
Thomas Williams (bass guitar)
Geoff Holroyde (drums)
Michael Malarkey (additional vocals - #2)
Matilda Britland (additional vocals - #3)
One True Pairing (featured vocals - #3)
Johannes Persson (featured vocals - #4)
Fredrik Kihlberg (featured vocals - #5)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>