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BETTINA BORMAN – Sängerin von ::OT:: Oberer Totpunkt - legt Debütroman vor




Info
Autor: Bettina Bormann

Titel: Imago – Für Immer Dein

Verlag: Danse Macabre / AL!VE

ISBN: 404-2564122619

Preis: € 19,90

180 Seiten + Hörbuch (mp3) Seiten

Internet:
http://www.totpunkt.com

Bettina Bormann legt mit Imago – Für Immer Dein ihren Debütroman vor. Bekannt dürfte die Autorin bisher vor allem durch das Dark-Electronic Musikprojekt ::OT:: Oberer Totpunkt sein, zu dem sie Spoken Word Performances beisteuert. Daneben bildet sie zusammen mit Tom Wendt das Poetry und Lounge Musik Spoken Word-Projekt SOS (Sounds and Stories). Daher ist es eigentlich auch nicht verwunderlich, dass der Roman beim Plattenlabel ihrer ‚Hauptband‘ Danse Macabre erscheint, das bisher nicht gerade für schriftstellerische Projekte bekannt ist. Sehr schön ist dabei, dass zum Taschenbuch gleich noch das Hörbuch als mp3-CD mitgeliefert wird.

Imago – Für Immer Dein ist ein verstörendes und etwas abstrus-krankes Werk. Trotz einiger Morde handelt es sich nicht um einen Krimi. Viel mehr ist es ein Werk über Vaterliebe, die weit über den Tod hinaus reicht. Der Vater existiert noch als mumifizierte Leiche und die beiden Töchter – Halbschwestern die sich zufällig kennenlernen - entdecken ihre nekrophile Veranlagung, nachdem die Mutter die jahrelang mit der (ermordeten) Leiche ihres Mannes zusammenlebt, eines natürlichen Todes stirbt.
Für die 35-jährige Sabrina Rohmer, die Hauptperson des Romans, ist die Liebe zu ihrem toten Vater die wahre und aufrichtige Liebe, die sie mit niemanden teilen will, auch nicht mit ihrer plötzlich auftauchenden Halbschwester, die ihrerseits Anspruch auf die Liebe zum Vater erhebt.
In diesem Mikrokosmos gibt es dann auch noch eine männermordende Nachbarin, deren Schwester im Kindesalter nach einer Vergewaltigung Selbstmord beging und die sich als Racheengel aller Männer in der Umgebung entledigt.

Was wie ein ziemlich konstruiertes Gebilde wirkt ist ein düster-morbider Roman, der zwar Schwächen in der reichlich übertriebenen Handlung besitzt, aber Bettina Bormann gelingt es dennoch einige sehr interessante und lesenswerte Abschnitte über die Psyche und die Gedanken verhaltensgestörter Frauen zu schreiben, auch wenn vieles sehr schwarz/weiß gezeichnet wird.
Schade, dass die Handlung insgesamt zu unrealistisch daherkommt, denn spätestens mit der dritten nekrophil veranlagten Person ist hier das provozierende Potenzial verpufft.


Ingo Andruschkewitsch



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