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Altar of Plagues

Mammal


Info
Musikrichtung:

VÖ: 25.04.2011

(Candlelight Europe)

Gesamtspielzeit: 51:59

Internet:

http://www.altarofplagues.com


"This album explores the concept of death, questioning it's significance and purpose." - So simpel sagt es der Beipackzettel zum neuen Album der Iren Altar of Plagues mit dem schlichten Titel Mammal (=Säugetier). Lyrisch sind vor allem persönliche Erfahrungen verarbeitet, was dem Album eine besondere Intensität verleihen mag, inspiriert worden ist es zudem von Emily Dickinson...

... aber wie soll man eine Musik bezeichnen, die sowohl Elemente rohesten Black Metals aufweist, wie auch Doom, Postrock, Ambient sowie Instrumente aus Knochen, Glass, Holz und anderen Dingen?! Wie klingt eine Mischung aus Ulver, Akhenathon, Deinonychus?!
Bereits der Opener "Neptune is dead" überfordert mich, allerdings auch eine unglaublich intensive Art und Weise. Es ist zugleich das längste wie auch das eingängigste Stück des Albums. Altar of Plagues legen das Hauptgewicht auf die Gitarrenarbeit und gelegentliche Blastpassagen. Daneben haben die dezenten Melodiebögen die Qualität von Bands wie Opeth, Katatonia oder October Tide, sind allerdings weiter in den Hintergrund verschoben und deutlich düsterer. Das nachfolgende "Feather and Bone" folgt diesem Konzept weitestgehend, verschiebt aber die ruhigeren Ambientparts in den Mittelteil des Stückes.

"When the Sun drowns in the Ocean'" wird von der Band auf der eigenen Homepage noch einmal eigens erklärt, da die vocals oft fehlinterpretiert worden seien: Der Gesang entstammt einem alten irischen Begräbnislied, in dem der Familie des Verstorbenen, seinen Taten und seinem Charakter Tribut gezollt werde. So weit, so gut, ansonsten ist das weitgehend instrumentale Stück nicht mehr ganz so ungewöhnlich wie die beiden vorhergehenden, dergleichen haben wir von Ulver bereits ganz ähnlich gehört. Das abschließende "All Life converges to some Center" greift das Konzept der ersten beiden Songs wieder auf, teilt aber wie schon bei "Feather and Bone" die ruhigen und die blastigen Parts überwiegend auf.

Ich kenne nur eine einzige Band, die man als Vergleichspunkt heranziehen könnte, nämlich die inzwischen von uns gegangenen Schweizer von Sadness mit dem Album Ames de marbre. An Mammal werden sowohl eingefleischte Black Metaller wie auch Ambientfreunde der aktuellen Ulver ihre düstere Freude haben. Pflicht!



Andreas Matena



Trackliste
1Neptune is dead18:44
2 Feather and Bone11:42
3 When the Sun drowns in the Ocean8:18
4 All Life converges to some Center13:15
Besetzung

J. O'Ceallaigh: guitars, vocals, synths
D. Condon: bass, vocals
S. MacAnri: percussion


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