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Annihilator

Metal


Info
Musikrichtung: Metal

VÖ: 13.04.2007

(Steamhammer / SPV)

Gesamtspielzeit: 55:03


Für diese Review hatte ich mir bereits die vergiftete Feder des bösartigen Kritikers zurecht gelegt. Ein Album schlicht Metal zu nennen ist Größenwahn. Metal – das sind Alben wie The Number of the Beast, Painkiller oder Master of Puppets. Meint Jeff Waters damit gleich ziehen zu können?

Zum einen: Ja, ich glaube wirklich, dass er das geschafft hat! Es gibt nur eine Hand voll Metalalben, die so oft in die Zwölf treffen, wie Metal. Es gibt auf diesem Album nicht einen(!) Song, der nicht eine oder mehrere der folgenden drei Menschengruppen in Ekstase versetzen dürfte: Headbanger, Luftgitarristen und Mitgröhler.
Zum anderen: Jeff Waters hat aus Metal eine Art lebendiges Museum des Metal gemacht, indem er sich bei jedem Titel hochkarätige Gäste aus der aktuellen Metalszene an Bord geholt hat. Gleichzeitig verbeugt er sich explizit vor den Helden der Vergangenheit („Army of One“) und macht damit sehr sympatisch deutlich, dass er nicht nur ein Weltklasse-Gitarrist geworden, sondern auch immer noch Fan geblieben ist.

Wie es sich gehört, startet das Album mit einer geilen Abfahrt, die gleich alle drei Gruppen voll bedient: die Headbanger, die Luftgitarristen und die Mitgröhler. Dazu gibt es einen brillanten hymnischen Refrain, der zum mitshouten einlädt.
Es folgt eine Thrash-Granate, bei der die Luftgitarristen im Vorteil sind, zu denen sich die Headbanger aber sofort wieder gesellen können, wenn die („Army of One“) mit derbem Doublebass-Geballer und tief gestimmten modernen Gitarren losmarschiert. Auf ihren Standarten sind die Namen von Slayer, Motörhead, Maiden und Sabbath eingemeißelt.

Drei Mal schalten Annihilator dann von 20 auf 19 Punkte runter und bauen dabei melodischen Gesang („Smothered“) und schleppende Momente ein („Operation Annihilation“).

„Haunted“ startet mit genialem Doublebass und Drumgewitter, enthält im Mittelteil erstaunlich lieblichen Gesang und endet mit dem Instrument, dass bei Metal allgemein und bei Metal im Besonderen im Zentrum zu stehen hat, mit der treibenden, thrashenden, riffenden E-Gitarre.
„Detonation“ ist einen Zacken moderner, aber keinen Millimeter schwächer und verwöhnt die Brüllwürfel-Fraktion aufs beste, bevor das wohl beste traditionelle, zeitlose Metalalbum des Jahrs mit einer High Energy Nummer par exellence schließt.


Pflichtkauf ohne jedes wenn und aber!



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Clown Parade 5:14
2Couple Suicide 3:54
3Army of One 6:01
4Downright dominate 5:13
5Smothered 5:09
6Operation Annihilation 5:16
7Haunted 8:05
8Kicked 5:56
9Detonation 3:54
10Chasing high 6:16
Besetzung

Dave Padden (Voc)
Jef Waters (Git, B, Back Voc, Voc <6>)
Mike Mangini (Dr)

Gäste:
Corey Beaulieu (Git Solo <8>)
Alex Laiho (Git Solo <4>)
Michael Amott (Git Solo <6>)
Jeff Loomis (Git Solo <1>)
William Adler (Git Solo <10>)
Angela Gossow (Voc <2>)
Anders Björler (Git Solo <5>)
Jesper Strömblad (Git Solo <7>)
Danko Jones (Voc <2>)
Jacob Lynam (Git Solo <9>)
Steve “Lips” Kudlow (Git Solo <3>)

Dan Beehler (Back Voc)
Jacques Belanger (Back Voc)
Allan Johnson (Back Voc)
John Perinbam (Back Voc)
Paul Malek (Back Voc)
Brian Stephenson (Back Voc)
Bob Walden (Back Voc)
Scott Walsh (Back Voc)



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