Eloy

The Classic Years Trilogy (3 LP & 3 CD-Box)


Info
Musikrichtung: German Prog

VÖ: 26.04.2019 (1976-79)

(Vertigo / Universal)

Gesamtspielzeit: 134:57


Zum 50. Jubiläum der Bandgründung legen Eloy mit Dawn, Ocean und Silent Cries and mighty Echoes sozusagen ihre Kronjuwelen in einer edel aufgemachten Edition neu auf. In dem sehr stabilen numerierten(!) Pappschuber (Besprochen wird Expl. 835 von 2000) stecken allerdings nicht nur drei, sondern sogar vier fette Gatefolds.

Die ersten drei enthalten logischer Weise die drei 180g-Vinyls mit am Cover-Artwork angelehnten neu gestalteten Labelaufklebern, die in gefütterten schwarzen Innencovern stecken. Auf den Innenseiten der Gatefolds sind die Texte, Fotos und die Original, sowie die Reissue Credits zu finden.

Im vierten Gatefold befinden sich auf der rechten Innenseite die CD-Versionen der drei Alben in Einsteckplätzen. Auf der linken Seite sind Fotos und Linernotes. Nach einer kurzen Einführung gibt es kurze Kommentare der vier Bandmitglieder zu jedem der drei Alben – entnommen dem Fan Magazin Magic Mirror in englischer Übersetzung. Von wann die Texte stammen, wird nicht angegeben.

Mich hatte die Zusammenstellung der Box erst überrascht. Für mein Empfinden gehören - allein schon vom Artwork her - The Power and the Passion und Dawn eng zusammen; während mit Silent Cries… schon wieder eine neue Phase der Band beginnt, zu der die folgenden drei Alben gehören.

Die Zusammenstellung ist aber objektiv völlig sachgerecht. Nur auf ihnen findet sich das Quartett Bornemann, Schmidtchen, Rosenthal und Matziol. Nach The Power and the Passion war die Band implodiert. Nur Bandchef Frank Bornemann ist auf Dawn noch dabei. Der Aderlass nach Silent Cries and mighty Echoes ist fast ebenso stark. Aber auf dem nachfolgenden Colours ist neben Bornemann aber immerhin auch Klaus-Peter Matziol noch an Bord.

Vor allem aber sind hier drei der erfolgreichsten Alben der Band vereint. Bei Dawn hatte sich das zwar noch nicht in den Charts abgebildet, aber der Durchbruch dieses Albums verhalf dem folgenden Oceans, für viele das Magnum Opus der Band, zur nötigen Aufmerksamkeit. Danach waren die Hannoveraner auf einem Bekanntheitslevel angekommen, das Silent Cries and migthy Echoes zum bislang einzigen Top 20-Album der Band machte.

Mit den Liner-Notes hätte man sich etwas mehr Mühe geben können. Das gilt sowohl für den Inhalt, wie für die Sprache. Globale Vermarktung hin und her. Dass bei einer der wichtigsten deutschen Rock Bands die Begleittexte nur in Englisch erscheinen, ist unangemessen; zumal sie ja in Deutsch vorliegen. Was hier im Booklet erscheint, sind englische Übersetzungen von deutschen Originaltexten.

Das Fehlen von Bonus-Tracks lässt sich zumindest damit begründen, dass sie auf den Vinyl-Scheiben keinen Platz mehr gefunden hätten.

Für das Musikalische verweise ich auf den zweiten und dritten Teil meiner Eloy-History, die ich 2005 anlässlich der CD-Remaster-Veröffentlichungen geschrieben habe. Ich habe sie mir noch einmal durchgelesen und kann eigentlich keinen Punkt entdecken, an dem ich sie revidieren müsste. Außerdem sind in den Texten eine Reihe von Informationen enthalten, die mir Frank Bornemann damals telefonisch gegeben hatte. Lediglich die Charterfolge erscheinen in dem alten Text etwas euphorischer, als sie sich heute in Wikipedia darstellen.



Norbert von Fransecky



Trackliste
Dawn (1976)

Seite 1
1 Awakening (2:39)
2 Between the Times (6:08)
3 The Sun-Song (4:51)
4 The Dance in Doubt and Fear (4:30)
5 Lost !?? (Introduction) (5:19)
Seite 2
6 Lost !?? (The Decision) (5:03)
7 The Midnight-Flight / The Victory of mental Force (8:10)
8 Gliding into Light and Knowledge (4:12)
9 Le Reveil du Soleil / The Dawn (6:48)


Ocean (1977)

Seite 1
1 Poseidon's Creation (11:41)
2 Incarnation of the Logos (8:25)
Seite 2
3 Decay of the Logos (8:17)
4 Atlantis' Agony at June 5th - 8498, 13 p.m. Gregorian Earth Time (15:37)


Silent Cries and mighty Echoes (1979)

Seite 1
1 Astral Entrance (3:03)
2 Master of Sensation (5:59)
3 The Apocalypse (14:54)
Seite 2
4 Pilot to Paradise (7:02)
5 De Labore solis (5:13)
6 Mighty Echoes (7:16)
Besetzung

Frank Bornemann (Lead Voc, Git)
Klaus-Peter Matziol (B, Voc)
Detlev Schmidtchen (Keys, Git, Voc)
Jürgen Rosenthal (Dr, Perc, Flöte <1977>)



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