Ihsahn

Ámr


Info
Musikrichtung: Progressive Metal

VÖ: 04.05.2018

(Spinefarm Records / Universal)

Gesamtspielzeit: 55:04

Internet:

http://www.ihsahn.com
https://www.facebook.com/ihsahnmusic


Ihsahns letztes Album Artiks. war (dem Titel entsprechend) ein kaltes, aber doch emotionales Stück Musik. Mit Ámr kehrt etwas Wärme in das Werk des Norwegers ein. Dabei unterscheiden sich die beiden Platten vom Grund auf gar nicht so stark. Wie schon beim Vorgänger legte Ihsahns Wert darauf, dichte, für sich selbst stehende Stücke zu schreiben. Der Musiker kombiniert auf unnachahmliche Weise Elemente von Black und Progressive Metal mit zeitgemäßen Artrock – kalte, maschinelle Härte mit warmen Emotionen und Atmosphäre.

Moderne, harte Groovesounds werden dieses Mal aber verstärkt neben teilweise schon fast zärtliche, eingängige bis ruhige Parts gestellt. Man nehme zum Beispiel die Vorab-Single „Arcana Imperii“ oder „Where You Are Lost And I Belong“. Überraschend, wenn man bedenkt, wie das Album startet. Mit „Lend Me The Eyes Of The Millenia“ flirtet Ihsahns nämlich stark mit einem modernisierten Emperor-Sound – düster, hart und bombastisch. So konsequent auf Krawall gebürstet klingen allerdings nur wenige Songs auf Ámr. Am ehesten noch das unruhige „In Rites Of Passage“. Das komplette Gegenteil sind das mit einem fast poppigen Refrain angereicherte „Sámr“ und das hitträchtige „Wake“.

Es wird gekonnt mit dunklen, verschlungenen Disharmonien und Melodien gespielt, Gitarrensounds und Synthesizer-Klänge zu einem angenehmen Klangwall aufgeschichtet. Dabei ist Ámr ein recht eigenbrötlerisches Album. Neben Opeth-Gitarrist Fredrik Akesson, der ein Gastsolo beisteuerte, war an der Einspielung nur noch Shining-Drummer Tobias Ornes beteiligt. Dessen Bandkollege Jorgen Munkeby blieb mit seinem Saxophon außen vor und statt Streicherklängen gibt es für ein gesundes Maß an kühlem Bombast zahlreiche Synthie-Sounds.

Ámr ist wieder ein durchgehend gutes Album (eigentlich sogar ein sehr gutes) ohne Ausfälle. Daumen hoch für den extravaganten Norweger, der es immer wieder schafft progressive, aber nie verkopfte Musik zu erschaffen!



Mario Karl



Trackliste
1Lend Me the Eyes of the Millenia5:47
2 Arcana Imperii4:53
3 Sámr5:27
4 One Less Enemy5:17
5 Where You Are Lost and I Belong5:12
6 In Rites of Passage4:04
7 Marble Soul4:03
8 Twin Black Angels4:39
9 Wake4:27
10 Alone (Bonus Track - Poem by Edgar Allan Poe)11:12
Besetzung

Ihsahn (Gesang, Gitarre, Bass, Keyboards)
Tobias Ørnes Andersen (Schlagzeug)
Fredrik Åkesson (Gitarre - Track 2)


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>