Ostersonntag am 1. April. Ich hör die Spötter schon lästern: „Ich wusste ja immer schon, dass das mit der Auferstehung ein Aprilscherz war.“ Dabei sollten wir gerade im Musikgeschäft doch an Wunder und Auferstehungen gewöhnt sein. Wer hätte vor vier Jahre geglaubt, dass Ritchie Blackmore‘s Rainbow tatsächlich noch einmal mit ihrem Namensgeber auf der Bühne stehen würden. Auferstandene Bands gibt es wie Sand am Meer. Die hannoverschen Fargo sind nach 36(!) Jahren wieder am Start.

„Hinterm Horizont geht's weiter,“ hat Udo Lindenberg einst getextet – und damit die christliche Auferstehungshoffnung auf den Punkt gebracht. Da wo wir (noch) keinen Weg mehr sehen, hat Gott schon lange Ideen im Hinterkopf. Ob man nun daran glaubt, dass vor 2000 Jahren am östlichen Ufer des Mittelmeers ein toter menschlicher Körper wieder lebendig geworden ist, oder ob man darin eher die symbolische Vergegenwärtigung einer plötzlich wieder vorhandenen Gewissheit sieht, ist nebensächlich. Da sind sich die Christen selber nicht einig.

Die Bibel macht interessanterweise wenig Aufheben um die Auferstehung. Da wird nicht mit Pyrotechnik und Trockeneisnebel gearbeitet, wie bei einer zünftigen Alice Cooper Show. Ganz lakonisch wird erzählt, dass das Grab leer und Jesus wieder da ist. Wie das passiert ist, bleibt das Geheimnis Gottes. Er ist wieder da und mit ihm die Kraft und Hoffnung weiter zu machen. Das ist das Geheimnis von Ostern.

Und das ist doch etwas, was wir in der Geschichte der Rockmusik immer wieder erleben dürfen, wenn Musiker gegen alle Widrigkeiten die Hoffnung nicht aufgeben und weiter machen – gerade wenn der große Durchbruch dauerhaft ausbleibt, ein Plattenvertrag platzt, oder sich der Gitarrist im falschen Moment den Finger bricht.

Auch wir erstehen jeden Monat mit einer neuen Ausgabe wieder auf. Dieses Mal gibt es neben einem Vorausblick auf die Brandenburgischen Sommerkonzerte, einem Interview mit den Newcomern Brett und meiner monatlichen Kolumne, diesmal zu den Scorpions, viele Live-Berichte.

Da gibt es unter anderem Düsteres mit Laibach, Blues-Rock mit Joe Bonamassa, Power Metal mit den Pretty Maids, Klassik von Bruckner, die Oper Tannhäuser und das Fuzzmatazz Label-Festival.

Viel Vergnügen beim Schmöckern!

Norbert v. Fransecky