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Von Fischen und rollenden Steinen: Highfish




Info
Gesprächspartner: Raphael Zingg (Highfish)

Zeit: 30.03.2005

Interview: E-Mail

Stil: Stoner Rock

Internet:
http://www.highfish.com

MAS:
Wie und wann wurde Highfish gegründet?

Raphael Zingg:
Highfish entstand, wie überraschend, als Schülerband. Das heißt: Drei der ursprünglich vier Mitglieder besuchten zusammen die Schule, unseren Schlagzeuger haben wir über eine Musikschule kennen gelernt. In den letzten neun Jahren sind wir dann (hoffentlich) dem Schulalter entwachsen und haben uns zu der Band entwickelt, die wir heute sind.

MAS:
Wie würdest du Eure eigene Musik beschreiben?

Raphael Zingg:
Es ist definitiv Rockmusik. Gegen alle weiter Beschreibungen streuben wir uns irgendwie. Wenn's dann doch sein muss: Stonerrock’n’roll, ok?

MAS:
Wie seid ihr zu Eurem Bandnamen gekommen? Schließlich spricht man ihn ja wie im deutschen "Haifisch" aus.

Raphael Zingg:
Ach, diese Idee kam uns während einer Schulstunde...

MAS:
Wenn man an schweizer Bands denkt, kommen einem in erster Linie Gotthard in den Sinn. Wie beurteilst du die schweizer Musik- und - vor allem - Rockszene? Ist es schwer für Rockbands wie Euch erfolgreich zu sein?

Raphael Zingg:
Die Schweizer Rockszene ist ganz sicher um Meilen besser, als es Aushängeschilder wie Gotthard vermuten lassen. Es gibt über die ganze Schweiz verteilt sehr gute und interessante Rockbands, auch wenn viele davon nicht besonders bekannt sind. Beispiele aus der Region Luzern sind: Marygold, Neviss oder Solitune. Ein Name, der auch in Deutschland bekannt sein dürfte ist Favez, nach meinem Geschmack mit Abstand die beste "bekannte" Schweizer Band.

MAS:
Wie wichtig ist Euch Erfolg mit der Musik? Oder stehen für Euch einfach das machen von Musik, Konzerte usw. im Vordergrund?

Raphael Zingg:
Ja, im Vordergrund steht tatsächlich die Lust am Musik machen: am Songs schreiben, am Proben, am live spielen. Wir haben und hatten auch nie das Ziel, mit Highfish etwas ganz Bestimmtes zu erreichen. Trotzdem kann man nicht sagen, dass Erfolg überhaupt nicht wichtig ist. Die Frage ist, was man darunter versteht. Für mich ist es wichtig, immer die Möglichkeit zu haben, ein Stück weiter zu kommen. Dies kann am Anfang sein, überhaupt einmal ein Demo aufzunehmen oder erste Konzerte zu spielen. Später freut man sich über Konzerte in Clubs mit größerem Renommée oder über Support Gigs für Bands, die man mag. Wichtig ist, dass ständig eine Entwicklung stattfindet, dies hält die Motivation aufrecht und spornt einen an, immer wieder das Beste zu geben und musikalisch weiterzukommen. Wie schnell es "aufwärts" geht, ist aber sekundär.

MAS:
Könnt ihr momentan von Eurer Musik leben oder geht ihr noch anderen Beschäftigungen nach?

Raphael Zingg:
Nein, das können wir nicht und das ist auch völlig ok so. Auch dies war nie ein Ziel von uns, was nicht heißt, dass wir unbedingt versuchen würden, es zu vermeiden. Aber erstens ist dies in der Schweiz eine Illusion und zweitens kann es auch viel Wert sein, Musik als Hobby zu haben und nicht als Beruf. Man ist viel unabhängiger und freier. Man macht genau das, worauf man Lust hat und läuft weniger die Gefahr, Kompromisse einzugehen, weil schließlich am Ende Geld auf dem Konto sein muss.

MAS:
Welche Erfahrungen habt ihr Live vor Publikum gemacht?

Raphael Zingg:
Während all den Jahren natürlich völlig unterschiedliche, mehrheitlich aber sehr positive. Es ist etwas Wunderbares, auf der Bühne zu stehen, das zu machen, was einem am meisten Spaß macht und gleichzeitig zu sehen, dass das Publikum ebenfalls sehr großen Spaß hat.

MAS:
Gibt es Bands die Euch besonders beeinflusst haben? Wenn ich mir Eure Musik anhöre kommen mir vor allem Queens Of The Stone Age in den Sinn...

Raphael Zingg:
Ja, es gibt natürlich unzählige Bands, die uns beeinflusst haben. Darunter sind sicher auch die Queens Of The Stone Age, ist ja schließlich keine schlechte Band. Wir haben aber nie einer Band nachgeeifert und auch nie einen bestimmten Stil vor den Augen gehabt. Das ganze ergibt sich einfach. Aber natürlich braucht mir niemand zu erzählen, er werde von den Bands, deren Musik er mag, nicht beeinflusst.

MAS:
Stand für Euch von Anfang an fest, englische Texte zu schreiben oder kam auch Deutsch in Frage?

Raphael Zingg:
Ja, das war früh schon klar. Wir mögen das lieber und finden, dass es besser zur Musik passt.

MAS:
Euer aktuelles Album "Ride On" hat ein recht interssantes Artwork. Wer kam auf die Idee zu diesem Retrostyle? Woher stammt das Bildmaterial?

Raphael Zingg:
Die Idee entstand sehr spontan, als uns das Cover-Bild in die Hände gekommen ist. Darauf ist übrigens nicht irgend ein altes Auto zu sehen, sondern das aller erste Geschäftsauto der Schreinerei, in deren Räumlichkeiten sich unser Probelokal befindet.

MAS:
In der Mitte des Booklets von "Ride On" ist eine Fußballmannschaft abgebildet, evtl. die Schweizer Nationalmannschaft? Aus welcher Zeit stammt das Bild?
Einige deutsche Bands wie z.B. die Sportfreunde Stiller lassen sich ja auch musikalisch von Sport beeinflussen. Trifft das auf Euch auch zu? Seid ihr Fussballfans?

Raphael Zingg:
Nein, nein, das sind wir nicht. Sport machen wir auf der Bühne, ansonsten prägen andere Dinge unser Wochenprogramm. Das Team im Booklet ist die Fußbalmannschaft der Ortschaft, wo Ride On aufgenommen wurde, es ist der FC Baar.

MAS:
Als Schweizer schaut man ja sicher auch mal nach Deutschland rüber, was hältst du von der dort derzeit aktuellen Musikszene, die von Bands wie Wir Sind Helden, Sportfreunde Stiller, Juli, Silbermond, Mia usw. geprägt ist?

Raphael Zingg:
Das ist mein ganz persönlicher Geschmack, aber die Musik vieler solcher Bands spricht mich nicht besonders an. Mag auch daran liegen, dass man im Moment einfach zu viel davon hört. Und wie schon gesagt, irgendwie favorisiere ich englische Texte. Blackmail finde ich zum Beispiel großartig.

MAS:
Auf Eurer Homepage ist mir ein Bild aufgefallen, auf dem, ich glaube es warst du, ein T-Shirt mit Thundercats Logo trägt.
Seid ihr allgemein Fans alter Cartoons? Meiner Ansicht nach hatten klassische Cartoons wie He-Man, Saber Rider, Transformers usw. auch musikalisch etwas zu bieten, hatte das in irgend einer Form einen Einfluss auf Euch?

Raphael Zingg:
Ja, ich weiß welches du meinst. Das war aber nicht ich, sonder Elmar, unser Sänger und Bassist, da müsstest du dich mit ihm drüber unterhalten…

MAS:
Am 21.08.04 hatte Euer Video zu "Rip Tide" Premiere. Es war Euer erstes Video, wie waren die Dreharbeiten für Euch? Wie sieht das Konzept des Videos aus?

Raphael Zingg:
Das Konzept scheint einfach. Wir drei werden während den drei Minuten "Rip Tide" in rasendem Tempo ohne Schnitt durch eine Achterbahn geschleudert. Damit wird unaufhaltsam Vorwärtstreibende der Musik unterstützt und das Grundmotiv der stetigen Veränderungen im Text kommt zum Ausdruck. Die Aufnahmen von uns wurden in einen computeranimierten Hintergrund montiert. Das Drehen war schnell gemacht, die Nachbearbeitung war für die beiden Produzenten allerdings ein Höllenaufwand.

MAS:
Welche Erfahrungen habt ihr mit Euren Fans gemacht? Sowohl positiv als auch negativ.

Raphael Zingg:
Solange man von "Fans" sprechen kann, sollten negative Erlebnisse wohl ausbleiben. Das schlimmste ist vielleicht, wenn die aktivsten Zuschauer sich so vergessen, dass sie mehr oder weniger auf die Bühne fallen und ihr Bier über die Bodeneffekte schütten... aber da kann man gerne darüber hinwegsehen. Positive gibt's immer wieder. Ich mag zum Beispiel diejenigen, die am Merch-Stand sagen: "Du, sorry, ich habe die CD von einem Kollegen gebrannt, aber die Scheibe ist so cool, ich muss sie jetzt trotzdem noch kaufen."

MAS:
Seit "Ride On" sind nun fast 2 Jahre vergangen, wie ich höre werkelt ihr mittlerweile an einem neuen Album. Wann wird es erscheinen? Was wird sich ändern? Und dürfen wir dieses mal vielleicht sogar ein Full-Lenght Album erwarten?

Raphael Zingg:
Ja, wir sind am Werkeln. Es wird sich diesmal tatsächlich um ein Album handeln und wir planen, es noch dieses Jahr aufzunehmen. Was sich ändert werden wir und ihr alle noch sehen und hören.

MAS:
Und zum Abschluss: Sag den Leuten da draußen, was du ihnen schon immer mal sagen wolltest! :-)

Raphael Zingg:
Lest keine Interviews, geht Konzerte hören...


Alexander Koschny



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