Musik an sich


Editorial

Seit Monaten sind die Medien überfüllt mit der sogenannten Flüchtlingskrise und ihren Auswirkungen auf die Menschen, sowie die politische Landschaft in Deutschland und auf die europäische Union, die eigentlich schon seit längerer Zeit nur noch auf dem Papier besteht. Es macht mittlerweile kaum noch Spaß, sich zum Beispiel eine Diskussionsrunde im Fernsehen anzuschauen, wo die immer gleichen Personen, auf die immer gleichen Fragen, die immer gleichen Antworten liefern. Ich frage mich manchmal, ob wir es wirklich mit einer Flüchtlingskrise zu tun haben, oder ob nicht eigentlich die Politik in einer tiefen Krise steckt. Wie sonst kann man erklären, dass nicht nur in Syrien und im Irak, sondern auch in vielen anderen Ländern weltweit Krieg und Krisen herrschen, bei denen sich die vielen Einzelinteressen gegenseitig das Lösen der Konflikte erschweren bis unmöglich machen.

Daher bin ich oft dankbar, nicht im politischen Journalismus tätig zu sein, sondern mich mit einem profaneren Thema beschäftigen zu können, der Musik. Sicherlich, auch hier gibt es Licht und Schatten. Die Mitarbeiter von Musikansich versuchen dabei möglichst objektiv die Vor- und Nachteile der zahlreichen neuen Veröffentlichungen darzustellen, um so unseren Lesern die ein oder andere CD schmackhaft zu machen - oder eben auch davon abzuraten. Dass dabei natürlich auch immer der persönliche Geschmack eine Rolle spielt und man auch einmal anderer Meinung sein kann, sollte selbstverständlich sein.

Neben den vielen CD-Rezensionen gibt es diesen Monat auch eine weitere Ausgabe von Norbert von Franseckys monatlicher Kolumne Mein Leben mit der CD. Dieses Mal liefert er die Folge 60. Seine Kolumne ist damit seit fünf Jahren regelmäßiger Teil von Musikansich. Folge 60 beschäftigt sich mit dem Album Innuendo von Queen. Die Gotteskämpfer Ancient Prophecy geben neben ihrer musikalischen Entwicklung im Interview auch tiefe Einblicke in ihren persönlichen Glauben. In den Konzertberichten kann man nachlesen, wie Black Stone Cherry und Toseland in Köln abgerockt haben. Und wer selbst Musik machen möchte, kann bei den Rezensionen zu neuen Notenbüchern für Klavier erfahren, ob es sich lohnt, sich zum Beispiel Sounds Good On Piano - 50 Songs created for the Piano zuzulegen.

Ich hoffe, dass uns wieder eine abwechslungsreiche MAS-Ausgabe gelungen ist. Viel Vergnügen beim Stöbern, Lesen und Entdecken!

Ingo Andruschkewitsch