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Reviews

Sting

The Dream of the blue Turtles


Info

Musikrichtung: Adult Rock

VÖ: 14.06.1985

(A&M / Universal)

Gesamtspielzeit: 41:41

Im Gesamtwerk Stings wirkt The Dream of the blue Turtles bei Weitem nicht so spektakulär, wie bei seinem Erscheinen. Wir haben uns daran gewöhnt in dem britschen Superstar eine Art Gentleman des Business zu sehen, einen der elder statesmen of Rock.

1985 war das noch ganz anders. Zwar hatten auch The Police spätestens auf ihrem letzten Album Synchronicity deutliche Grenzen zu ihren punkigen New Wave Wurzeln gezogen, experimentelle und fast progressive Sounds einbezogen - und dafür von vielen Fans reichlich Prügel bezogen.

Aber mit The Dream of the blue Turtles war nun eine vollständige (und endgültige) Abkehr von der musikalischen Pubertät vollzogen. Der ehemalige Englisch- und Musiklehrer war erwachsen geworden.

Passend dazu rekrutierte er seine Mitmusiker vornehmlich aus dem Bereich des Jazz, agiert überwiegend dezent, sensibel und gefühlvoll und arbeitete textlich souverän und mit treffenden Spitzen die damalige politsche Agenda ab.
Während die Feindbilder demontierende Gänsehautballade „Russians“ sich an heute klar vergangenen Problemstellungen orientiert, ist die Anti-Atom-Hymne „We work the black Seam“ erschreckend aktuell und wirft die Frage auf, warum die studierte Physikerin(!) Angela Merkel Fukushima brauchte, um etwas zu lernen. Sting und mit ihm Hunderttausende „normaler“ Menschen hatten das bereits 1985 begriffen. „Childrens Crusade“ geisselt im Zuge der etablierten Friedensbewegung das Verheizen britischer Kinder im ersten Weltkrieg.

Musikalisch stellt sich Sting breit auf. Trotz der angeheurten Musiker ist The Dream of the blue Turtles kein Jazz, sondern eindeutig ein Rock-Album, wenn auch ein ruhiges. Jazz-Elemente werden zur Verzierung gebraucht. Swing- und Reggae-Klänge sind genauso prägend, wie ein latenter Hang zum Songwriter.

Mit „Shadows in the Rain“ greift Sting einmal ins Police-Repertoire zurück und putzt die Nummer gründlich auf. Vor allem die recht „bediente“ Stimme erinnert an das Original. Ansonsten gelingt es, die Power des Stückes in einer eleganten und relaxten Umgebung vollständig zu erhalten.

Ein grandioser Auftakt für eine an Höhepunkten reiche Solokarriere, obwohl Sting im Booklet mit Blick auf die beteiligten Musiker bescheiden anmerkt, dass man von einem Solo-Album eigentlich gar nicht sprechen könne.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1If you love somebody set them free 4:14
2Love is the seventh Wave 3:30
3Russians 3:57
4Children's Crusade 5:00
5Shadows in the Rain 4:56
6We work the black Seam 5:40
7Consider me gone 4:21
8The Dream of the blue Turtles 1:15
9Moon over Bourbon Street 3:59
10Fortress around your Heart 4:48

Besetzung

Omar Hakim (Dr)
Kenny Kirkland (Keys)
Branford Marsalis (Sax, Perc)
Darryl Jones (B)
Sting (Git, Voc, B <9>)
Danny Quatrochi (Synthklavier, Back Voc)
Dolette McDonald (Back Voc)
Janice Pendravis (Back Voc)
Pete Smith (Back Voc)
Elliot Joners (Back Voc)
Jane Alexander (Back Voc)
Vic Garbarini (Back Voc)
Rosemay Purt (The Nannies Chorus)
Stephanie Crewdson (The Nannies Chorus)
Joe Sumner (The Nannies Chorus)
Kate Sumner (The Nannies Chorus)
Michael Sumner (The Nannies Chorus)
Eddie (Congas <7>)
Frank Opolko (Posaune <2>)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger