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Reviews

Dead Western

Suckle at the supple teats of time


Info

Musikrichtung: Singer/Songwriter, Avant-Folk

VÖ: 19.03.2010

(Dicorporate Records/Soulfood)

Gesamtspielzeit: 46:68

Internet:

http://www.myspace.com/soundsofloveandspace

Dead Western ist ein zerbrechliches Kind mit dem Rückgrat eines alten Mannes.“ Besser kann man die Musik von Troy Mighty eigentlich nicht beschreiben. Die Bezeichnung Singer-Songwriter klingt für den Mann aus Sacramento schon fast etwas unpassend. Sein Label wählte die Bezeichnung Troubadour. Denn sein Gesangsstil hat schon etwas altertümlich wirkendes, klingt mehr nach düsteren Chansons als nach Gitarrenfolk. Vor allem seine Stimme ist außergewöhnlich und schräg, weckt Erinnerungen an Antony Hegarty (Antony and the Johnsons), ist allerdings tiefer und damit eindringlicher - anfangs aber auch sehr gewöhnungsbedürftig.

Doch hat man einmal bereitwillig die Welt von Dead Western betreten, will man diese gar nicht mehr so schnell verlassen. Daran hat auch die zwar einfache, aber umso wirkungsvollere Instrumentierung ihren Anteil, in der auch mal eine singende Säge („The old men go“), geschmackvolle Violinentupfer („So many signs“) oder ein psychedelisch brummendes Harmonium neben verschleppten Gitarrenakkorden ihren Platz haben („A song to calm minds“).

Doch den meisten Platz nimmst selbstverständlich Troy Mighty selbst ein und sorgt auch bei aufbegehrenderen Titeln wie „The killers“ für einen starken Hauch Düsternis. Hört man nur auf die Musik selbst, könnte sie einem den Rest geben, stünde man am Abgrund. Befindet man sich aber bereits ganz unten, ist sie wie ein zartes und hoffnungsvolles Glimmen in der Dunkelheit. Doch am Ende stehen die Texte doch für ein Sehnen nach Liebe und Aufrichtigkeit in einer verlogenen Welt, wie die Verse von „The killers“ sie beschreiben („Is this music at all, when image trumps feelings? This Disaster started long before, the war is over!“). Und so möchte uns der Sänger ein Stück von sich selbst geben, wie er es dem Hörer bei „The farthest sea“ ins Ohr haucht („How to write a song that makes things meaningful? How do you reach inside the hearts of those you don't know?“).

Aber am Ende schafft er es auch, gerade mit Liedern wie „A father ain't a man“, „Not really here it all“ (siehe auch das interessante Video) oder der Anti-Ölkriegshymne „The mockery“. Zwar ist der Vergleich mit dem verstorbenen Vic Chesnutt nicht ganz passend, doch irgendwie wandeln Dead Western zumindest vom Gefühl her auf ähnlichen Pfaden. Ihr zweites Album Suckle at the supple teats of time schlägt dabei ein neues und eindringliches Kapitel in Sachen Singer-Songwriter und Avant-Folk auf!



Mario Karl

Trackliste

1So many signs6:14
2Not really here at all3:55
3The farthest sea4:43
4A father ain’t a man2:12
5The old men go3:35
6Courageous eyes2:41
7A song to calm the minds7:15
8The killers4:12
9The mockery4:09
10Where the wind will blow8:02

Besetzung

Troy Mighty (Vocals, Guitars, Bass, Various)
Kevin Corcoran (Percussion)
Jesse Philipps (Bass Guitar)
Caley Monahon-Ward (Violin)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger