····· Neues Solo-Album von David Gilmour im September ····· Evildead-Album wird mit einer ersten Single angekündigt ····· Alles ist =1 meinen Deep Purple auf ihrem kommenden Album ····· Sense of Fear, Heavy-Metal-Band aus Griechenland, veröffentlicht neue Single ····· Status Quo-Sommer-Tour in Deutschland ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Sa Dingding

Harmony


Info

Musikrichtung: Electronica / Artpop / Weltmusik

VÖ: 26.03.2010

(Wrasse Records / Harmonia Mundi)

Gesamtspielzeit: 58:04

Internet:

http://www.sadingding.co.uk

Die 25 jährige Mongolin Sa Dingding präsentiert drei Jahre nach Ihrem Debüt Alive nun Ihr zweites Album Harmony. Und, ich denke hier haben wir es mit einer künftigen Popdiva zu tun. Die britische Dance Szene ist schon seht aufmerksam geworden, und zwar zu Recht.
Schon der Opener „Ha Ha Li Li“ ist ganz großer elektronischer Pop. Große Beats, exotische Instrumente, eine sitzende Melodie mit Widererkennungswert. Und dazu singt sich Sa Dingding durch wilde Höhen und schräge, hektische Refrains. Pate sind hier sicher Björk und ein wenig auch Madonna. Zusätzlichen Charme erhält das Ganze auf Grund seiner exotischen Sprache.. Da das Stückchen auch Single ist, denke ich, wird dieses Ding bald durch die Radios gehen, wenn es dem Formatradio nicht zu exotisch ist.
Ab dem zweiten Stück tritt meine erste Assoziation, die ich beim Hören des Albums hatte, noch stärker hervor. Erinnert sich noch jemand and die grandiosen, aus Skandinavien stammenden Bel Canto? Auch diese spielten eine von exotischen Instrumentierungen überlagerte elektronische Popmusik. Und auch die Stimmen von Sa und Bel Canto Sängerin Annelie M. Drecker ähneln sich ein wenig in Klangfarbe, vor Allem aber der Phrasierungen. Auf dem besagten zweiten Stück dominieren neben der Elektronik die wunderbaren Klänge des Saiteninstruments Guzheng.
Das melancholischere, aber auf Grund der elektronischen schon fast dem Dark Wave zuzuordnendem Rhythmik treibenden „Hua“ begeistert die Vokalakrobatik besonders, jedoch auch das Zusammenspiel der exotischen Instrumentierung mit den Orchesterklängen.
„Pomegranate Women“ ist wesentlich stärker Danceorientiert. Kräftige Beats wirbeln mit dunklen Synthiesounds und schwerem Orchester einen kräftigen, intensiven Tanzteppich für sie alles überragenden Stimme von Sa. „Blue Horse“ wird eingeführt durch die Guzheng, dann setzt der Gesang ein, diesmal ist er eher leidend und doch erhaben. Die später einsetzenden Beats und Orchestrierungen schaffen ein unglaublich dichten und doch tanzbaren Song. Und wenn Sa am Ende hin wieder mit der Stimme abhebt und alles dem euphorischem Ende entgegen geht, ist der nächste perfekte Popsong geschaffen. Und wer sich den Gesang des Folgenden „Yun Yun Nan Nan anhört,und Bel Canto kennt, wird verstehen, was ich eingangs meinte. Wunderbar düsteres und mystisches, trotzdem eingängiges Stück Weltmusikpop. „Xi Carnival“ ist stark folkloristisch eingestellt und zu mindest in den Chorusgesängen etwas nervig. Und trotzdem immer noch durch die Mystik in den anderen Parts guter Pop.
Mit „Little Tree / Big Tree” kehrt dann etwas Ruhe ein und Sa bringt eine Ihrer großen Balladen, wie sie wohl auf dem Debüt schon zahlreich vertreten waren. Ganz ohne Dancebeats, zu wiederum wundervoll erklingenden akustischen Instrumenten erhebt sie Ihre verträumte Stimme und entführt den Hörer in einen chinesischen garten unter Frühlingshaften Temperaturen. Da liegt viel Traum, aber durchaus auch eine Menge Erotik in dieser Stimme.

Dieses Album einfach nur dem Bereich Electronica zuzuordnen wäre völlig falsch. Die 25 jährige hat ein wunderbares, exotisches, tanzbares und doch gefühlvolles Album aufgenommen. Die exotischen Instrumente ebenso wie die für europäische Ohren exotischen Gesangssprachen Mandarin, Mongolisch, Sanskrit und Mongolisch geben den hervorragend komponierten und produzierten Songs das nötige etwas, um zu großem Pop zu werden.
Freunde guter Popmusik allgemein, Björk Fans im Besonderen sollten hier zugreifen.
Ich denke jedoch, das Sa Dingding recht bald sowieso in unser aller Ohren via Radio und TV erklingen wird.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Ha Ha Li li5:28
2Girl in a green dress4:24
3Hua4:57
4Pomegranate Woman5:43
5Blue Horse4:49
6Yun Yun Nan Nan6:25
7Xi Carnival4:48
8Little Tree / Big Tree3:49
9Lucky Day5:12
10Xi Ran Ning Po – Introspection5:53
11Ha Ha Li li (Sa Dingding ft. Spitfire (Remixed by Paul Oakenfold)6:36

Besetzung

Sa Dingding: Gesang, Programmings
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger