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Reviews

Noema

Pheromono


Info

Musikrichtung: Deutschrock

VÖ: April 2009

(Lakesidestudio)

Gesamtspielzeit: 36:12

Internet:

http://www.noema-band.de

Stoned IndiePopRock Band...

..., so nennen sich Noema aus dem idyllischen Ostseebad Prerow. Seit 2002 gibt es die Band, seitdem hat sie zahlreiche Auftritte in MeckPomm absolviert, aber auch bei einigen Contests Erfahrungen gesammelt (etwa beim Rock am Ring-Vorentscheid. Gründe genug jedenfalls, nach der digital erhältlichen ersten Singel "Nacht in L.A." auch ein erstes Album auf den Markt zu werfen: Pheromono.

Was beim Hören des Albums auffällt ist die große Bandbreite der Band. "Indie" würde ich das nun nicht nennen, statt dessen scheint mir eher poppiger Deutschrock das Gros auszumachen - aber wer will schon über musikalische Schubladen streiten, wenn dabei eingängige und gute Songs rauskommen?!
Der Opener "Schall + Rauch" ist zwar noch nicht der Hammer, sondern plätschert eher etwas dahin, ist aber sehr eingängig und kommt vor allem mit einer guten und authentisch klingenden Geschichte daher. "Die Texte haben immer einen persönlichen Bezug", sagt Sänger Peter dazu. "Ich behandele in meinen Texten fast immer Themen, die mich betreffen, bewegen oder berühren. Der autobiographische Bezug ist also durchaus auch mal da. Der erste Song handelt von dem Problem, dass sich oftmals Freundschaften und Beziehungen verlaufen. Das passiert unter den verschiedensten Umständen. Leute ziehen z.B. weg und man fragt sich, wie es denn jetzt weiter geht. Und letztendlich merkt man meist, dass es gar nicht so schlimm und dass man sich entweder trotzdem noch sieht oder vergisst." Das ist das, was ich mit "authentische Geschichte" meine, und Noema erzählen sie auch so.
"Nacht in L.A." ist dagegen nicht umsonst die erste Singel der Band gewesen, denn mit der Mischung aus synths, dem - im Vergleich zum Opener - "mehr" an Gitarren und dem gelungenen Kinderchorus der Freien Grundschule Prerow ist der Song ein echter Hammer. Der Titel selber lehnt sich, so wiederum Peter Gierke, an einen Trend aus der us-amerikanischen Indieszene Ende der 80er an, einem Song einen Namen zu geben, der eigentlich nichts mit dem Song zu tun hat. "Mir gefiel aber auch die Idee, dass die Leute sich hinsetzen und überlegen warum der Titel so heißt. Sie setzen sich nochmal bewusst mit dem Song auseinander. Den Titel bekam der Song bei einem Live-Auftritt. Wir wollten den Song spielen und hatten aber noch keinen Namen. Direkt bei der Ansage des Songs kam mir die spontane Idee (und das ist schon erstaunlich, ich bin nämlich überhaupt nicht spontan) ihn "Nacht in L.A." zu nennen." Wie auch immer: Toller Song!

Daneben können Noema aber auch noch viele weitere Facetten verarbeiten: Tolle Livesongs wie "Sag nur ein Wort" mit großem Mitgrölcharakter - der auf Platte allerdings ein wenig untergeht; mit "Summertime" einen Song, der beatlespoppig daherkommt; und mit "Ich bin da" eine klassische Ballade für den Sohn von Peter. Wieder O-Ton: "Der Song ist lyrisch sicher keine Glanzleistung aber trotzdem ist er für mich unheimlich intensiv. Ich habe mich auch beim Einsingen sehr schwer getan, weil der Text sehr offensichtlich und intim ist. Da steh ich eigentlich nicht so drauf. Auch sollten die Arrangements ursprünglich viel pompöser sein. Wir hatten an sphärische Feedbacks und Klaviere angedacht. Im Studio haben wir dann ewig rumexperimentiert und festgestellt, dass die Wirkung eigentlich viel besser ist, wenn der Song möglichst spartanisch und abgespeckt daher kommt." Stimmt...
Herausragend ist sicherlich auch noch der vorletzte Track, "Die Geschichte mit dem Herzblut", der sehr präzise, monoton und bedrohlich klingt.

Leider - so sieht es zumindest im Moment aus - werden Noema ihre Platte Pheromono live nicht besonders weit im Süden der Republik spielen, denn live haben die Sogs sicherlich noch einmal eine andere Wirkung. Aber auch so ist die Platte für alle, die intelligenten, poppig-eingängigen Rock und gute Texte mögen mehr als empfehlenswert!



Andreas Matena

Trackliste

1Schall + Rauch3:23
2Nacht in L.A.3:42
3Sag nur ein Wort4:15
4Chloroform2:46
5Summertime3:12
6Ich bin da3:15
7Das ist ein Song3:15
8Wenn ich an die Kohle denke, wird mir irgendwie anders4:11
9Die Geschichte mit dem Herzblut3:26
10Perpetuum mobile4:47

Besetzung

Peter Gierke: guitars, vocals
Joseph Schultz: bass, vocals
Phil Schmidtbauer: drums

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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger