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IQ

Frequency

Info Musikrichtung: Soft Prog VÖ: 22.05.2009 (InsideOut / SPV) Gesamtspielzeit: 62:01 Internet: http://www.gep.co.uk/iq/

IQ ohne Martin Orford, die Erste - und siehe: Das geht gut!

Im Mittelpunkt stehen nicht die Melodie, die Komposition oder die Soli, sondern das Arrangement und die Stimmung. Und da steht über weite Strecken die Stimme von Peter Nicholls im Focus. Zurückhaltend, zart, zerbrechlich und gleichzeitig erhebend und omnipräsent verursacht er ein ums andere Mal Gänsehaut am ganzen Körper. Das klappt an den ganz ruhigen Stellen gut und wird zur Sensation, wenn er ohne jede Aggressivität hoch fährt und kraftvoll, sanft agiert. Dann bekommen die Tracks schon fast etwas transzendent Religiöses.

Stilistisch ist das Ganze softer Neo-Prog, der gelegentlich („Stronger than Fiction“, „The Province“) an ältere Genesis erinnert, auch wenn erheblich härtere Gitarren am Start sind. Das von ruhigen Keyboards und dominanter Akustikgitarre geprägte „Closer“ könnte auch auf Mike Rutherfords Solo-Debüt Smallcreep’s Day“ stehen.

Mit Frequency klingt der Neo-Prog so unverbraucht und quietschfidel wie in der Mitte der 80er - und das ist ein Urteil, das man leider nur über sehr wenige Neo-Prog-Alben dieses Jahrtausends fällen kann.

Anspieltipps:
- Der Titel gebende Opener, der sehr ruhig mit perlenden Piano und Streicher-Backings beginnt, vor denen eine weiche Stimme zwischen Singen und erzählen changiert. Dann kommt eine dieser Gänsehaut bildenden kraftvollen Steigerungen. Wunderbar!
- Der Longtrack „Stranger than Fiction“, der zwischen ruhigen und lebendigen Momenten, Erinnerungen an alte Genesis und kraftvollen prog-rockigen Abfahrten wechselt.
- Das ruhige, dramatische „Ryker Skies“ mit seinem effektiven variablen Drumming; eine Nummer, die sich langsam steigert und wieder vom zarten Charisma der Stimme lebt.

Norbert von Fransecky