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Saga

Contact (DVD)

Info Musikrichtung: Prog Rock VÖ: 27.02.2009 (InsideOut / SPV) Gesamtspielzeit: 186:42 Internet: http://www.sagaontour.ca

Contact dokumentiert das letzte Konzert von Saga mit Sänger Michael Sadler, der die Band nach 30(!) Jahren verlässt. Dass dieses Konzert in München stattfindet, macht deutlich, welche Bedeutung Deutschland für die kanadische Band hat.

Bei einer Band, wie Saga, die ihre wichtigsten Alben ganz zu Beginn ihrer Karriere produziert hat, ist der Blick zwangsläufig immer stark in die Vergangenheit gerichtet. Und obwohl der Anlass des Konzertes das natürlich noch einmal betont, lassen es sich die Kanadier nicht nehmen, auch einen Gutteil ihres aktuellen Materials zu spielen. Allerdings - der Fluch des frühen Erfolgs - sinkt dann der Stimmungspegel merklich.

Das ändert aber nichts daran, dass Contact eine wahrhaft würdige Verabschiedung Sadlers ist, die jeden Aspekt des Abends abbildet. So muss sich der Zuschauer am Fernseher, genau wie die Besucher des Konzertes, nach dem ersten Abgang der Band knappe zehn Minuten gedulden bevor die erste Zugabe gegeben wird. Denn auch das Blumendefilee des gesamten Tourtrosses mit Küsschen hier, Umarmung da wird komplett mitgeliefert.
Dabei gibt es, genau wie bei einigen Ansagen, Momente, in denen sich Sadler kaum die Tränen der Rührung verkneifen kann. Es spricht für sich, dass das ausgesprochen authentisch wirkt, nie gestellt erscheint oder kitschig wird.

Musikalisch und Aufnahmentechnisch kommt das Ganze in absoluter Top-Qualität. Und wenn man das (unverzeihliche) Fehlen von „See them smile“ und vor allem „How long“ verschmerzen kann, gibt es eigentlich nichts zu mäkeln. Sadler-Saga verabschieden sich mit einem echten Live-Highlight.

Etwas dünner ist da die zweite DVD. Der Live-Mitschnitt aus dem Mannheimer Underground ist eigentlich überflüssig, da er lediglich Stücke, die bereits auf der ersten DVD zu sehen sind, in technisch deutlich schwächerer Qualität bietet.
Dazu kommen zwei sehr knappe Fotostrecken und die „Saga B-Roll“, die über das Verhältnis der Band zu München und den Niedergang einiger kultureller Institutionen Torontos berichtet, die in den frühen Tagen Sagas mal eine Rolle gespielt haben. Wer’s braucht!

Norbert von Fransecky