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Reviews

Fontana – Uccelini – Merula u. a. (Steger)

‘Venezia 1625’ – Sonate, Symphonie, Ciaconne, Canzone & Toccate


Info

Musikrichtung: Barock Ensemlbe

VÖ: 17.04.2009

(Harmonia Mundi / Harmonia Mundi / CD / DDD / 2008 / Best. Nr. HMC 902024)

Gesamtspielzeit: 67:30

WIRBELWIND

Beim Schweizer Maurice Steger muss man wirklich keine Angst vor trostlosen Blockflöten-Tönen haben. Auf Instrumenten diverser Bauart und Stimmung brennt er ein derart unterhaltsames, dabei bis in die kleinsten Einzelheiten musikalisch und ausdrucksmäßig durchgeformtes Virtuosen-Feuerwerk ab, dass man die klanglichen Begrenzungen dieses vermeintlichen Anfängerinstruments praktisch nicht wahrnimmt. Auch dann nicht, wenn er überbordend barocke Schnörkelleien wie die Violinsonaten von Giovanni Batista Fontana adaptiert und daraus ein Musterbeispiel für Blockflöten-Belcanto macht. Die Passagen, Rouladen, fallenden chromatischen Skalen, Triller und Sprünge glitzern wie Perlen, Edelsteine und farbige Wassertropfen. Mit brillant-kühler Klarheit dargeboten, bekommen diese Stücke aus der ersten Blütezeit barocker Instrumentalkonzerte etwas Schwindelerregendes.
Steger ist klug, sich nicht allein ins Getümmel zu stürzen. Viel verdankt diese Platte seinem Ensemble, dass namhafte Solisten wie die Gambistin Hille Perl und den Lautenisten Lee Santana versammelt. Überhaupt hat Steger durch eine denkbar bunte Besetzung seiner Mitstreiter/innen einen sinnvollen klangfarblichen Kontrapunkt zu den Flötenkaskaden gesetzt. Das beugt einer Überdosierung vor. Außerdem tritt er nicht allein mit seinem Instrument an. Mit Sabrina Frey und Stefan Temmingh stehen im nicht minder kompetente Partner zur Seite. In den Duo-Besetzungen, z. B. von Marco Uccellinis furioser Aria über die Bergamasca, entfesseln die Spieler einen regelrechten Wirbelwind. Dabei sollen Meisterstücke wie das eben genannte nicht die vielen ruhigen und innigen Momente der Platte vergessen machen. Stegers lebendiger, offener Ton (der mitunter an ein Panflöte erinnert) ist nämlich auch bei jenen melancholisch-elegischen Stimmungen am rechten Platz, die nicht weniger charakteristisch für Fontanas Sonaten sind.



Georg Henkel

Trackliste

1Sonata II Giovanni Battista Fontana6:35
2Symphonia XX La Virmingarda Marco Uccellini2:05
3Sonata XXVI sopra la Prosperina Marco Uccellini4:13
4Aria sopra la Bergamasca Marco Uccellini3:32
5Sonata III Giovanni Battista Fontana4:56
6Improvisation sopra la Ciaccona Bernardo Storace1:29
7Chiaccona Tarquinio Merula2:42
8Sonata IV Giovanni Battista Fontana4:51
9Symphonia XIV La Foschina Marco Uccellini2:51
10Sinfonia XI in eco Salamone de Rossi Ebreo1:51
11Sonata II Dario Castello5:54
12Symphonia XVII La Stucharda Marco Uccellini1:03
13Canzon XVII La Monteverde Tarquinio Merula3:26
14Canzon La Pighetta Tarquinio Merula5:55
15Toccata II Alessandro Piccinini2:17
16Sonata VI Giovanni Battista Fontana6:24
17Canzon La Strada Tarquinio Merula3:14
18Sonata II detta la Luciminia contenta Marco Uccellini4:03

Besetzung

Maurice Steger: Blockflöten

Sowie:

Hille Perl: Gambe
Lee Santana: Chitarrone
Naoki Kitaya, Sergio Ciomei: Cembalo & Orgel
Thomas Boysen: Theorbe
Mauro Valli: Violoncello
Margret Köll: Harfe
Thor-Harald Johnsen: Barock-Gitarre
Sabrina Frey, Stanley Ritchie: Blockflöten
Eva Borhi, Peter Barczi: Violine
Christian Beuse: Dulcian
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger