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Reviews

Pacifico Colombiano

Pacifico Colombiano. Music Adventures in Afro-Colombia


Info

Musikrichtung:

VÖ: 15.01.2009

(Otrabanda Records/New Music Productions)

Gesamtspielzeit: 63:50

Internet:

http://www.otrabandarecords.com

Pacifico Colombiano ist ein Streifzug durch die - hierzulande ja weitgehend unbekannte - musikalische Szene der kolumbianischen Pazifikküste. Zwischen 1998 und 2008 arbeiteten zahlreiche Musiker und Produzenten sowohl in ländlichen Regionen als auch in größeren Städten an diesem ehrgeizigen Projekt.

Für jemanden wie mich, der bei der Exotik Kolumbiens, wenn er überhaupt etwas damit verbindet, an Shakira denkt, ist dieses Album schwere Kost. Pacifico Colombiano zeigt die Varianz einer Region zwischen mittel- und südamerikanischer Tradition auf der einen sowie afrikanischen Anleihen auf der anderen Seite. Die zahlreichen Häfen der Region waren das Einfallstor für die Einflüsse schwarzer Musik, die Instrumente von Marimbas bis hin zu den verschiedenen Trommeln hingegen entstehen aus den Materialien des einheimischen Urwaldes. Dazu kommen Fanfaren mit ihren Klarinetten, Blechbläsern, Trommeln, Tamboras und Bombos und sogar gelegentlich die elektrische Gitarre - eine verwirrende und heiße Mischung!

Mit "Linda Portena", der "Homenaje a Petronio", "Samos Pacificos" "La iguana" und beginnt die Kompilation so, wie man sich klassische mittel- und südamerikanische Musik vorstellt, als einen verwirrender und aufregenden Stilmix verschiedenster Rhythmen, Instrumente und Einflüsse, bei dem die Gliedmaßen kaum stillstehen wollen. Erst beim folgenden "Samos Pacificos" stellt sich bei mir ein Gefühl von Vertrautheit ein - leider, möchte ich dazu bemerken, denn immerhin handelt es sich hierbei um ein Hip Hop-Stück, das so nahezu auch überall auf der Welt hätte eingestpielt werden können.
"La iguana", "La brisas del Choco" und die meisten folgenden Stücke leben wiederum überwiegend von der Instrumentierung. Ausnahmen sind "Kilele", das gerade aufgrund der Sparsamkeit damit äußerst interessant klingt , da die Stimme von Liliana Montes schlicht atmeberaubend ist - ein absolutes Highlight auf Pacifico Colombiano! Ähnliches gilt für "El Piloto" von Alfonso Cordoba.

Was bleibt von Pacifico Colombiano? Erstaunen über die Vielfalt der Rhythmen, Stimmen und Instrumente, die auch nach dem 15. Hördurchgang ihre Vielfalt erst langsam und auch nur ansatzweise erschließen. Verwirrung und eine gewisse Ratlosigkeit angesichts dieser Vielfalt... doch ist diese Verwirrung eine positive über eine (anscheinend) hervorragende und repräsentative Zusammenstellung der Musik der kolumbianischen Pazifikküste; positiv vor allem deshalb, weil die schillernde Vielfalt dieser Musik den Hörer hoffentlich immer wieder zu neuen Entdeckungen führen wird.



Andreas Matena

Trackliste

1Linda Portena (Markitos y La Sabrosa de Buenaventura)4:39
2Homenaje a Petronio (Grupo Saboreo)4:14
3Homenaje a Justino (Grupo Socavon)5:32
4Cantare (Grupo Bahia)5:27
5Samos Pacificos (Choc Quib Town)3:51
6La iguana (Peregoyo y su combo vacana)4:37
7La brisas del Choco (Pacho Pena y su Chirima5:05
8Kilele (Liliana Montes)3:19
9La oya (La Revuelta)3:37
10La Quitamarido (La Contundencia)4:54
11Adios Guapi (Grupo Naida)5:13
12El Piloto (Alfonso Cordoba)5:02
13La Camaliona (F.P. Barrio Nuevo)3:21
14El caso del Vencedor (Markitos y La Sabrosa de Buenaventura)4:59
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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger