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Diverse: Reggae-Town.de

Reggae-Town, Volume 1

Info Musikrichtung: Reggae VÖ: 2008 (Reggae-Town.de) Gesamtspielzeit: 79:10 Internet: http://www.Reggae-Town.de

Dass dieser Sampler den Zusatz Volume 1 trägt, macht Hoffnung. Zumindest scheint hier jemand sehr positiv in die Zukunft des deutschen Reggae zu schauen. Denn Reggae-Town, Volume 1 ist kein Label-Sampler, mit dem eine Firma ihre Produkte bewerben will - und es ist auch keine Sammlung großer, oder halbgroßer Namen. Man muss schon etwas in der Szene drin stecken, um Namen wie Elijah, Volkanik Man, oder Uew Kaa zu kennen - und wer die Szene nur oberflächlich kennt, und meint bei I-Kalonji und Junior Banton auf Bekanntes zu stoßen, verwechselt da wahrscheinlich was.

Reggae-Town.de ist ein Portal, das mit diversen Auswüchsen der deutschen Reggae-Szene verwachsen ist, mit diesem (ersten) Sampler echte Grasroots-Arbeit betreibt und der Öffentlichkeit eine ganze Reihe von Talenten präsentiert, die heiß darauf sind im Kielwasser von Gentleman, Sebastian Sturm, Seeed, Nosliw und wie sie alle heißen an die Oberfläche zu stoßen und vielleicht sogar zum echten Höhenflug zu starten.

Das Programm ist weit gefächert, wobei der Schwerpunkt auf deutschsprachigen Produktionen liegt. Es gibt Cover-Versionen von Desmond Deckers „Israelites“ und „Weil ich ein Mädchen bin“ („Rudebwoy Anthem“). Jay Farmer bedient sich bei Led Zeppelin.
Es wird modern gerappt und im klassischen Reggae Flow dahin geglitten. Mal nervt der schweizer Dialekt, dann die x-te Drogen-Verharmlosungs-Hymne.

Böse kann man sagen: Nichts wirklich Neues unter der Sonne. Aber das wäre eine sehr strenge Messlatte, die zudem die falsche Strecke misst. Im Gegenteil: Insgesamt bestärkt Reggae-Town, Volume 1 eher die These, dass Deutschland wirklich breit auf der Reggae-Bühne erschienen ist und nicht nur ein paar hervorgebracht hat, die eher die Ausnahme, als die Regel sind.

Das Fazit kann hier nur heißen:
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Norbert von Fransecky